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Hallo zusammen und als erstes gleich das Wichtigste:
Danke sehr für die vielen vielen Ideen, Geistesblitze und Anregungen, die ihr mir schon ohne euer Wissen gegeben habt!
Nun fand ich es an der Zeit, dass ich auch einmal einen Beitrag in diesem Forum verfasse und direkt um Rat bitte.
Ich meistere zur Zeit die Borbarad-Kampagne für meine Freunde und hatte mich eigentlich schon von vorn herein auf eine Zeichenvergabe festgelegt, die allerdings immer mal wieder durch diverse Entwicklungen wie den ein oder anderen Heldentod ins Wanken geraten ist. Jetzt trage ich seit einiger Zeit eine Idee mit mir herum, die mich nicht mehr loslässt.
Doch zuerst zu den Fakten:
Meine Gruppe besteht aus:
1. Ein Herrschaftsmagier aus Lowangen, der das erste Zeichen bereits erhalten hat (und damit wunderbar spielt). Bin vollends zufrieden mit dieser Wahl.
2. Ein Elf aus den Salamandersteinen, der sich schon sehr früh für Harmonie zwischen Elfen und Menschen und für den friedvollen Umgang allgemein eingesetzt hat. Außerdem ist der Spieler rollenspielerisch durchaus begabt, was ihn zu einem idealen 2. Gezeichneten gemacht hat.
3. Ein Rondra-Geweihter, der nach dem Tod seines Kor-Geweihten zur Gruppe gestoßen ist. Der Spieler ist im Allgemeinen ein unbändiger Werte-Held, der jede noch so kleine Möglichkeit auslotet, um seine Kampftalente zu verbessern. Allerdings hat er sich durch den Wechsel auf den Rondra-Geweihten und sein Interesse an dem Aventurischen Boten zu einem wahren Streiter der Herrin entwickelt, der den Kontakt zu kirchlichen Mächten sucht, und so schon beinahe dem 2. Gezeichneten den Rang abläuft. Er war für das 3. Zeichen vorgesehen und um ihn wird sich der Großteil meiner Idee drehen.
4. Ein Söldner, bewaffnet mit Schild und Ochsenherde. Ist für das 4. Zeichen vorgemerkt, was zwar eigentlich nichts mit dem Charakter an sich, sondern mit dem Spieler dahinter zu tun hat. Er ist am Spieltisch eher wortkarg, geht nur in Situationen aus sich heraus, wenn er es darauf anlegen kann, Späße zu treiben, wie den völlig weltfremden Elfen mitten in der Stadt auf die Suche nach "glänzenden Dingen" zu schicken. Er macht sich einen Spaß daraus, dinge mitgehen zu lassen, in den richtigen Zeitpunkten vorlaut zu sein, ... Ich denke, dass das 4. Zeichen ihn als Spieler in gewisser Weise ergänzt und ihn wirklich ins Rollenspiel integriert.
5. Ein Alchemist/Ex-Meuchler aus Mengbilla, Viertelzauberer, der allerdings nur sehr selten mitspielen kann. Ich habe ihn möglicherweise für das 5. Zeichen vorgesehen, jenachdem wie sich sein Erscheinen an Spieleabenden entwickelt eben nur als Träger des Zeichens, bis das Kind übernimmt oder als immer wiederkehrenden, zeichenlosen Charakter.
6. Ein Fjarninger. Damit sollte beinahe schon genug gesagt sein. Er kämpft vorrangig im BHKII, ist in der Natur mehr als nur gut unterwegs und auch mit dem Wurfspeer äußerst geübt. Trotz langer Jahre im Süden ist er den Wegen seines Volkes soweit treu geblieben und eignet sich meiner Meinung nach sehr gut für das 6. Zeichen.
7. Das siebte Zeichen ist momentan bei mir für Raidri Conchobair reserviert.
8. Ein Druide, der von einem Gastspieler gespielt wird, der vor Arras de Mott auf die Gruppe gestoßen ist und im Laufe dieses Abenteuers den Schlangenreif des Eschinn vom Quell erhalten hat. Da er nur Gastspieler ist, wollte ich ihm den Reif nicht als 3. Zeichen übergeben, sondern ihn auch als wiederkehrenden Verbündeten der Gezeichneten erscheinen lassen.
Soweit so gut.
An den ersten beiden Zeichen wird sich so schnell nichts mehr ändern, was klar sein sollte.
Wie schon angesprochen mache ich mir zur Zeit viele Gedanken um den Rondra-Geweihten und das 3. Zeichen. Nachdem die Gruppe vor einigen Jahren bereits einmal mit der Kampagne angefangen hat und gerade das 3. Zeichen bekam, als sie wegen Auslandsaufenthalten, ... auflöste, erwartet der Spieler nun schon beinahe, das 3. Zeichen zu erhalten, da er erst den Kor- und nun den Rondra-Geweihten daraufhin generiert hat. Er interessierte sich vorderrangig für dieses Zeichen, da es in seinen Augen Kampfkraft, ... versprach. Nun ist er seit geraumer Zeit jedoch vom Weg der reinen Kampfmaschine abgewichen und begibt sich mehr und mehr auf den ronragefälligen Weg des Ritters in der Not, mit allen dazugehörigen Aspekten und geht in dieser Rolle sehr auf, bringt die Rondra-Verehrung tatsächlich an den Spieltisch, beschäftigt sich ausgiebig mit dem Rondra-Vademecum und schreibt sehr viel Hintergrundgeschichte zu seinem Charakter, führt Debatten über den wahren Glauben mit Elf und Fjarninger.
Diese Entwicklung hat mich auf die Idee gebracht, die Geschichte dieses Charakters etwas anders verlaufen zu lassen, als den "typischen" Weg des dritten Gezeichneten (Charakterentwicklung, Zeichnung, Auseinadersetzung mit dem Zeichen, Auseinandersetzung mit seinem Glauben, ...). Ich habe mir dabei vorgestellt, ihm das 3. Zeichen bewusst vorzuenthalten und ihm damit einen kleinen Schock in seiner Kampfausrichtung zu verpassen. So wie ich den Spieler kenne, würde sich dieser Schock vermutlich in seinem Rollenspiel mit zunehmender Starre, Zweifeln ob seiner Bestimmung und an seiner Göttin niederschlagen. Er würde sich vermutlich darauf einstellen, Siebenstreich zu erhalten und einen weiteren Dämpfer bekommen, wenn auch dieses Zeichen an Conchobair geht - schließlich ist dann keines der Zeichen mehr übrig und er muss einsehen, dass er nicht zu den glorreichen Sieben Gezeichneten gehört, sondern von seiner Göttin nur als deren Mitläufer, vielleicht deren Schild eingesetzt wurde. Bis es dann zum letzten Gefecht kommt, die Finte Rondras offenbar wird und das Siebenstreich nach dem letzten Aufbegehren Raidris schließlich genau vor seinen Füßen im Boden stecken bleibt. Diese Szene, in der sich seine Bestimmung als eigentlicher Schwertstreich Rondras offenbart, ließe sich mit Sicherheit unglaublich gut ausspielen und ich stelle mir vor, dass sich eine ganze Menge Zweifel und Emotionen sowohl im Charakter, als auch im Spieler offenbaren.
Natürlich ist das alles nur Vermutung, aber ich habe zunehmend Gefallen an dieser Geschichte gefunden.
So sehr, dass ich zumindest mit dem Gedanken spiele, meine bisherige Zeichenvergabe völlig über den Haufen zu schmeißen, um sie zu ermöglichen.
Demnach könnte der von mir erwähnte Gast-Druide mit seinem Schlangenreif als 3. Gezeichneter gelten, ansonsten alles gleich bleiben. (Auf jeden Fall neben der oben beschriebenen Variante meine bevorzugte Verteilung)
Ich könnte auch dem Söldner, der für das 4. Zeichen vorgesehen war, nun das 3. geben, dem Alchemisten/Meuchler dafür das 4. zukommen lassen. Im Grenzfall, weil mir das 4. Zeichen auf dem Spieler des Söldners so gut gefällt, könnte auch der Fjarninger das 3. Zeichen erhalten, das 6. Zeichen dafür an einen NPC oder an den Alchemisten/Meuchler gehen, an dem es meiner Meinung nach allerdings nur bedingt rollenspielerisch passt.
Für alle, die den Wortschwall ertragen haben, herzlichen Dank dafür!
Was geht euch dazu durch den Kopf?
Sollte ich die Zeichenvergabe, die sich für mich eigentlich sehr simpel gestaltet hat, dankbar entgegennehmen oder mich auf den komplizierten Weg trauen?
Könnte die Alternative spielerisch zu zermürbend für den Spieler sein?
Anregungen und Meinungen sind gerne gesehen!
Hesinde mit euch,
Meisterhand
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