Nachdem das Triptychon von Altaia in der letzten Session seine Offenbarungen verkündete, steht nun das Schlag gegen Andalkan bevor. Dabei wirken die Spieler derzeit geradezu euphorisiert, da ich ihnen das Gefühl vermitteln konnte, dass der Wiederaufbau des Orakels ihren eigenen Ideen und Anstrengungen entsprungen ist und sie sich somit eine echte Chance erarbeitet haben, dem Bethanier erstmals zuvorkommen zu können.
In ihren Überlegungen spielen sie nun mit dem eigentlich nahe liegenden Gedanken, die Admiralität in Perricum informieren zu wollen, um gegen Andalkan mit einer ganzen Flotte vorzurücken. Da ich es eigentlich satt habe, die mittelreichische Obrigkeit stets als einen lethargischen, vertröstenden, fatalistischen, naiven Behördenapparat darzustellen, mache ich mir gerade Gedanken darüber, ob und wie das möglich sein könnte, und ob sich Savertin darauf einlassen würde:
Das naheliegendste Argument, dass die Mittelreicher sich weigern könnten mit einer zwielichten Organisation wie den Schatten zusammenarbeiten zu wollen, wird durch den Einfluss der Gezeichneten aufgewogen. Ihre Kontakte reichen bei uns bereits bis in höchste Kreise des Reiches, gleichwohl sie sich bisher aufgrund des Willens zur Selbstbestimmung nicht offiziell der KGIA und der Inquisition (DaVanya) verpflichtet haben, sondern sich alle erdenklichen Wege offen halten wollen (wie zum Beispiel den der Schatten; auch wenn dies bei einigen von ihnen zu einem ethisch-moralischen Dilemma geführt hat :-))
Folgende Argumente sind mir eingefallen, die von Savertins Standpunkt gegen eine Einschaltung des Mittelreiches sprechen:
+ Vertrauensfaktor: Savertin weiß durch die Gezeichneten um den Enduriumraub auf Maraskan und die Infiltration der KGIA durch Borbarad persönlich, welchselbige dies – und die Korrumption des Tuzaker Fürstenthrones - erst ermöglicht hat. Er zweifelt somit an der Integrität des mittelreichischen Militärs und vermutet weitere borbardianische Agenten in dessen Reihen, wodurch die Anhänger des Bethaniers auf Andalkan frühzeitig Wind von dem bevorstehenden Angriff der Schatten bekommen könnten. Das Überraschungsmoment wäre dahin, wie der (vermeintliche) enorme Vorteil, erstmals agieren anstatt nur reagieren zu können, verloren.
+ Zeitfaktor: Der Angriff auf die vermeintliche Schwarze Feste auf Andalkan soll schnell und präzise erfolgen. Die Einschaltung eines größeren Flottenverbandes würde dem jedoch widersprechen, da dessen Mobilmachung Wochen in Anspruch nehmen könnte.
+ Kräfteverhältnis: Savertins Schwarzes Auge (von Zhurlan ja mittels iribaarscher Macht beeinflusst) zeigt zudem nichts, was vermuten ließe, dass die Schlagkraft der Schatten nicht ausreichen würde, das Problem alleine in den Griff zu bekommen. Im Gegenteil sehen sich die Schatten durch das „Kapern“ der drei mittelreichischen Kriegsschiffe kräftemäßig im großen Vorteil.
Was meint ihr? Glaubt ihr Savertin, respektive das Mittelreich würden sich darauf einlassen? Haben eure Spieler zu diesem Zeitpunkt ähnliche Ideen gehabt, und wenn ja, wie war bei euch dann weitere Verlauf?
Liebe Grüße,
Afya
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