Das Borbarad-Projekt

Zeichen & Gezeichnete

[ Sebastian Meyer © 2003 | mail | url | 01-07-04 ]

Inhaltsverzeichnis:

Einleitung
1. Zeichen - Das Almadine Auge
2. Zeichen - Das Wandelnde Bildnis
3. Zeichen - Das Kühne Tier mit dem Krötensinn
4. Zeichen - Die Fünf Firnglänzenden Finger
5. Zeichen - Die Stählerne Stirn
6. Zeichen - Das Geflügelte Geschoss
7. Zeichen - Schärfe aus Sieben Schalen
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Zweites Zeichen: Das Wandelnde Bildnis

Herkunft

Weniger noch als über den Hintergrund der Firnglänzenden Finger weiß man über Ursprung und Geschichte des Wandelnden Bildnisses. Die Trolle sagen, es sei traditionell ein elfischer Rosch Chod Dorr (= Gezeichneter) gewesen, der dieses Zeichen trug. Doch in unserem Zeitalter wählten die Hexen des Nordens einen Träger.

Möglicherweise sind es die naturverbundenen Hexen der nordischen Wälder, die bereits jetzt das Erbe der Elfenvölker antreten, die sich zum Ende ihres Zeitalters wieder in Träume und Licht zurückziehen. Vielleicht waren es auch nur mangels geeigneter Wesen anderer Rassen in der Vergangenheit immer Elfen gewesen, die das Wandelnde Bildnis trugen. Bedenkt man das charismatische und umsichtige Gemüt des Zeichens, so mag dies auch kaum verwundern. Denn wer wäre mit mehr Rücksicht und Vernunft begabt als ein Vertreter des Alten Volkes?

Sicher scheint jedoch zu sein, dass das Zweite Zeichen niemals selbst einen Krieg führte. Vielmehr ist sein Ziel und Zweck die Wahrung der Harmonie dieser Welt. Im Übrigen ein weiteres Indiz, dass für ein ursprünglich elfisches Zeichen spricht. Borbarad als Sphärenschänder und Dämonenmeister zerstört jedoch das harmonische Gefüge der Welt und muss daher beseitigt werden, so wie ein Dorn aus dem Fuss gezogen werden muss, der beim Wandern die Schönheit der Natur in Schmerzen versinken läßt.

Das Zweite Zeichen ist jedoch nicht geschaffen, um zu kämpfen. Allerdings ist es mit einem unvergleichlichen Charisma und Einfühlungsvermögen gesegnet, dass es ihm erlaubt, selbst schwierigste diplomatische Verhandlungen zu meistern. Und genau das scheint der Zweck zu sein, für den das Zweite Zeichen einst geschaffen wurde. Es soll die Welt in Eintracht und Harmonie vereinen, damit sie aus Frieden und Ruhe die Kraft schöpfen kann, ihrem größten Feind gegenüber treten zu können.

Charakter

Menschenkenntnis, Harmoniebedürfnis, Friedfertigkeit, Charisma

Das Zweite Zeichen wird in erster Linie natürlich bemüht sein, in seiner unmittelbaren Umgebung für Frieden und Harmonie zu sorgen. Streitigkeiten zwischen seinen Gefährten wird das Wandelnde Bildnis unterbinden und durch diplomatische Verhandlungen zu vermitteln versuchen. Dabei versteht es das Seelentier hervorragend, am Ende jedem das Gefühl zu geben, vorteilhaft aus der Situation hervorgegangen zu sein.

Das Wandelnde Bildnis ist zwar mitfühlend und verständnisvoll, aber doch stets von einer gewissen Distanz, die es ihm ermöglicht, die Dinge objektiv zu betrachten und sich selbst von den oft emotionalen Entscheidungen impulsiver Gezeichneter (wie dem Ersten oder Dritten Gezeichneten) auszunehmen. Nichts desto trotz wird es versuchen, die Beweggründe jedes Wesens stets zu begreifen und nachzuvollziehen.

Der oft hoffnungslose Versuch, die Entscheidungen anderer zu verstehen, macht sogar vor Borbarad nicht halt. Mehr als jeder andere Gezeichnete wird sich der Träger des Wandelnden Bildnisses den Kopf darüber zerbrechen, warum Borbarad sich über seine göttlichen Eltern und die Schöpfung stellt.

Schließlich wird auch das Zweite Zeichen begreifen, dass kein Weg mehr an einem Krieg vorbeiführt. Dann wird das Wandelnde Bildnis mit ungebrochenem Eifer versuchen, jeden Aventurier für diesen Kampf zu gewinnen. Selbst Fürsten und Könige, die seit Jahrhunderten Krieg gegeneinander führen, wird der Zweite Gezeichnete an einen Tisch bringen und schlußendlich vielleicht sogar Seite an Seite in die Schlacht wider Borbarad führen...

Fähigkeiten

BANNBALADIN - Jedes Wesen, das sich nicht gerade den Mächten der Siebten Sphäre verschrieben hat, wird eine subtile Sympathie und Zuneigung zum Träger des Wandelnden Bildnisses empfinden. Prinzipiell ist ihm jeder wohl gesonnen, wobei pure Ignoranz bei Persönlichkeiten wie Reichsgroßgeheimrat Dexter Nemrod wohl schon als Sympathie zu werten ist. Regeltechnisch kann der Spielleiter sich hier an einem permanent wirkenden, schwachen BANNBALADIN orientieren.
LC S.26/27

SEELENTIER ERKENNEN - Der Zweite Gezeichnete hat ein so intuitives Verständnis für sein Gegenüber, das er bereits nach kurzer Zeit des Gesprächs oder anderer sozialer Interaktion bis in dessen Seele blicken kann. Vorwiegend wird er dort das Seelentier erkennen, das dem grundsätzlichen Wesen des Menschen/Elfen/Zwergen/etc. entspricht und außerdem anhand von Körperhaltung und Gebaren etwas über den momentanen Gemütszustand aussagt. Selbst allzu dreiste Lügen oder Geheimniskrämerei mag der Zweite Gezeichnete dadurch bisweilen durchschauen.
LC S.149

Seelentier ausschicken - Auf Wunsch kann der Träger des Wandelnden Bildnisses eben dieses von seiner Haut lösen und mit einer Botschaft zu einer Person schicken. Sofern der Zweite Gezeichnete diese Person ausreichend beschreiben kann und sie sich in der Dritten Sphäre aufhält, wird sein Seelentier sie auch finden. Ähnlich wie dem Gezeichneten selbst, wird seinem Seelentier ebenfalls instinktiv Glauben geschenkt. Entgegen des offiziellen Vorschlags sollte man diese Möglichkeit jedoch nicht auf 12 Anwendungen beschränken, solange der Gezeichnete sein Seelentier nicht als "Telefon" mißbraucht.

Vorteil Herausragende Eigenschaft CH - Am ehesten läßt sich die überragende Wirkung des Zweiten Gezeichneten auf seine Umwelt wohl durch die Eigenschaft CH ausdrücken. Der Vorteil Herausragende Eigenschaft CH +1 oder +2 sollte der Spielleiter dem Gezeichneten also mindestens zusprechen. Alternativ oder zusätzlich wäre auch eine Steigerung der Fertigkeit Menschenkenntnis denkbar.
AH S.108/109

Vorteil Feenfreund - Naturverbundenheit, Harmoniebedürfnis und vielleicht auch elfisches Erbe des Zeichens könnten die ein oder andere Fee dazu bewegen, dem Zweiten Gezeichneten in manch ausweglos erscheinender Situation beizustehen. Solche Begegnungen sollten jedoch extrem selten sein, um nichts von ihrem mystischen Reiz zu verlieren.
AH S.108

Vorteil Soziale Anpassungsfähigkeit - Obwohl es wohl kaum ausdrücklich erwähnt werden muss, führe ich auch diesen Vorteil hier der Vollständigkeit halber nochmal auf. Er beschreibt eigentlich exakt den Hauptvorteil dieses Zeichens, obwohl der Spielleiter mit den Boni ruhig etwas großzügiger sein kann.
AH S.110/111

Eigenheiten

Harmoniebedürfnis - Wie so oft ist der größte Segen des Zeichens zugleich auch sein größter Nachteil. Gerade das Bestreben des Gezeichneten, immer und überall für Harmonie zu sorgen, muss zum Scheitern verurteilt sein. Es ist einfach zu sehr im Wesen der Menschen verankert, sich gepflegt zu streiten, anzufeinden oder gar brutal zu ermorden. Auch ein Zweiter Gezeichneter wird dies nicht gänzlich verhindern können. Insbesondere die beständigen Anfeindungen und Streitereien zwischen dem Dritten und Vierten Gezeichneten dürften dem Träger des Wandelnden Bildnisses beinahe das Herz brechen. Schließlich weiß er besser als jeder andere, dass die Gezeichneten nur einig siegen können.

Nachteil Unfähigkeit für Kampffertigkeiten - Die Friedfertigkeit des Zweiten Zeichens bedingt ebenfalls, dass sich der Gezeichnete nur noch widerwillig und wenn es unbedingt sein muss in den Kampf stürzt. Entsprechend wird er sich im Kampf kaum noch weiter verbessern, da es schlichtweg nicht mehr sein Ziel ist, die Gegner schnellstmöglich zu überwinden. Bei magiebegabten Gezeichneten gilt die Unfähigkeit auch für alle Zauber mit dem Merkmal Schaden.
AH S.117

Einsamkeit - Abgesehen von den zurückgezogen lebenden Elfen ist der Zweite Gezeichnete wohl der einzige, der von einer harmonischen Welt träumt und auch bereit ist, sich dafür einzusetzen. Oft wird ihn daher abends am Lagerfeuer eine eigentümliche Einsamkeit überkommen, wie sie sonst nur Elfen empfinden, die schon lange nicht mehr im Salamandra ihrer Sippen verweilen konnten.
AZ S.105

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Es gibt 22 Kommentare zum Abschnitt "2. Zeichen - Das Wandelnde Bildnis"

6 Kommentar von Belzedar

Hallo Leute,
ich habe mal eine Frage ?
Die Seelentiere der einzelnen NSC die in der Kampagne auftauchen sind ja in der neuen Auflage der Kampagne bei jedem ersten Erscheinen des Charakters aufgezählt. Leider fehlt die Aufzählung auch an einignen Stellen, so dass man sich die Seelentiere selber ausdenken kann/muss.
Jetzt meine Frage:
Hat sich jemand von den Besuchern dieser Seite schonmal die Mühe gemacht und eine erschöpfende Liste der Angegebenen und selbst dazu erfundenen Seelentiere gemacht...
Wenn ja, könnt ihr mir ja Antworten... Wenn das noch keiner gemacht hat, dann hielte ich es für einen guten Vorschlag für diese Seite, habe aber selber keine Zeit mich darum zu kümmern...
Mal sehen, ob sich jemand meldet....
Belzedar

[ 22-06-2006 ]

5 Kommentar von zaradras

Unser 2.G wird die ganze Zeit von Gewissensbissen getrieben, wenn er gezwungen war jemanden zu töten, und außgerechnet er gerät immer wieder in solche Situationen , das er den Leuten sein Rapier ach noch in den Rücken Stoßen muss.
Viellecht sollte ich meine Horriphopbus Opfer ach demnächst nicht geradewegs in seine Klinge hetzen.

[ 08-09-2004 ]

4 Kommentar von Xaverius

Selbst im Kampf muss das 2te Zeichen nicht unbedingt wie der letzte Hinterwälter darstehen. Sollte die Gruppe auf menschliche Widersacher stossen kann er immernoch mit viel Glück dafür sorgen das sich einige Widersacher umentscheiden oder man hat das 2te Zeichen als Magier so könnte er immernoch Heilungsfähigkeiten oder Schutzzauver spenden.

[ 20-08-2004 ]

3 Kommentar von Arcanister

In der Neuaulage der Borbaradkampange "Rückkehr der Finsternis"
werden die Zeichen zum Teil etwas ( harmloser ) dargestellt.

Unter anderem wird erwähnt, das das Zeichen an den Helden mit der meisten Ausstralung vergeben werden soll.
(Nicht unbedingt der mit dem höchsten "CH" Wert)

Dies wird auch bei uns dazu führen,
das eine Rondrageweite (Amazone) das 2 Zeichen bekommen wird.


-Arcanister

[ 15-07-2004 ]

2 Kommentar von Shahanja

Welch dumme Sache, dass bei uns ausgerechnet ein Rondragweihter (Spieler) am kommunikativsten und diplomatischsten spielt, bzw. spielen kann. Wir haben überhaupt ein paar interessante Kriterien bei der Zeichenvergabe.

2 von 4 Spielern kennen die Kampagne und wollen nicht das gleiche Zeichen haben. Ausgerechnet ein Praiot war der Idealkandidat für das Erste und ein Rondrianer für das Zweite. Ergibt interessante Rollenspielmöglichkeiten, obwohl der Praiot SEHR zu leiden hat.

Naja, nur so als Randbemerkung, was es alles an Gezeichneten geben kann.

mfg

Shahanja

[ 04-07-2004 ]

1 Kommentar von Bhim

Hi! Ich finde, dass dem zweiten Zeichen mit den Nachteilen etwas viel aufgebürdet wird.
Obwohl es natürlich schwer ist, neben den großen Kämpfern und Magiern in der Gruppe zu bestehen, ist die Unfähigkeit für Kampftalente sicherlich angebracht, sogar ziemlich stimmungsvoll. Aber den Träger des Wandelnden Bildnisses zur "Ich-armer-Frodo-muss-alleine-sein-und-die-Bürde-des-Ringes-tragen-oh-je-oh-je" Figur zu degradieren, der selbst in seiner eigenen Gruppe einsam ist, halte ich für den falschen Gedanken. Das zweite Zeichen mag sicher so seine tragischen Momente haben, sowohl im Umgang mit Meisterpersonen, als auch innerhalb der eigenen Gruppe (allein 3. und 4. Zeichen), aber eine so generelle Einsamkeit? Wäre nicht ebenso ein lebensfroher, aktiver Charakter für das Zeichen denkbar (jetzt nicht gerade ein Schelm...), der quasi die Moral der Gruppe darstellt und sie inkl. sich selbst immer wieder neu integriert? (Sozusagen ein Sam, entschuldigt die ganzen HdR-Vergleiche.)
Zugegebenermaßen, unsere 2. Gezeichnete ist auch eine mystische Hexe, die Prophezeien TaW 11 hat usw., und ihr sollten bei einer Schwarzmagierin (1.), einer Weißmagierin, einem Söldner (3.), einer Zwergenkriegerin (4.), einem Rondrageweihten und einer Elfe auch eher die Ansprechpartner fehlen, aber gerade weil sie die zweite Gezeichnete ist, ist das nicht so! Alleine schon wegen der vielen Streitereien innerhalb der Gruppe... :-) So wie der Vorschlag jetzt aussieht, stehen sich Vor- und Nachteile nicht richtig gegenüber finde ich.

Kommentar: Der Gedanke eines lebensfrohen Zweiten Gezeichneten, der jede Niederlage zum Anlaß nimmt, mit noch mehr Nachdruck und ungebrochener Begeisterung seiner Aufgabe nachzugehen, ist tatsächlich auch nicht verkehrt. Auch das könnte ich mir gut vorstellen.
Allerdings meinte ich mit dem Nachteil der Einsamkeit eigentlich auch nicht, dass der Zweite Gezeichnete keine Gesprächspartner innerhalb der Gruppe finden würde oder weinerlich und mißmutig am Lagerfeuer sitzt. Vielmehr wird er sogar sehr viel mit seinen Gefährten sprechen, nur werden diese sein Anliegen nicht vollständig verstehen und nachvollziehen können.
Es ist eben einfach ein hoffnungsloses Unterfangen, dem Ersten oder Dritten Gezeichneten etwas von Harmonie und friedvollem Miteinander erzählen zu wollen.
Die beschriebenen Vor- und Nachteile sind natürlich auch nicht als permanente Zustände zu verstehen. Der Zweite Gezeichnete wird nicht ständig einsam sein, genauso wie er nicht ununterbrochen an Unrecht und Disharmonie verzweifeln wird.
- Sebastian

[ | url | 06-09-2003 ]

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