Das Borbarad-Projekt

Übersicht und Suche Abenteuerforum Kampagnenforum Allgemeines Forum

Betreff: Borbarads Ziele?

[  Seiten 1 2 3 4 5 |  Index ]

Belzedar

[ 11-02-14 | 13:23 | #61 ]

Hallo Phaldas,

dann will ich mal deinen Text aus meiner Sicht kommentieren:

a) Die Ziele Borbarads hast du meines Erachtens vollkommen richtig dargestellt:
Ziel ist es alle Völker mit magischen Kräften auszustatten. Ich würde dann noch eine Runde weiter gehen und sagen: Ziel dieser Aktion ist das Stärken der Seelen, so dass die Ausbeute für das Nayrakis insgesamt größer ist als jetzt und die Seelen im letzten Streit bestehen können.

Status quo: Seelen werden von Göttern vereinahmt. Wenige starke Seelen gehen nach Alveran, zahlreiche mittelmäßige Dümpeln im Nirvana der vierten Sphäre herum.

Borbarads Zielvorstellung: Stärkung auf Dere sorgt für eine größere Zahl starker Seelen, natürlich auf Kosten der Zahl der Mittelmäßigen. Insgesamt ist der erreicht Mittelwert an Macht pro Seele jedoch höher und damit die Schöpfung besser vobereitet für den letzten Streit.

Gegner sind demnach die Götter, die durch ihre Ordnung und das Kleinhalten der Großzahl aller Seelen, das Nayrakis unnötig schwächen.

Aber ob man so weit geht oder nicht ist Geschmackssache. Das Ziel alle Völker mit magischen Kräften auszustatten tut es auch für sich. Grundsätzlich ist dein Ziel mehr im Hier und jetzt verankert (Umstruktierierung der Gesellschaftsstruktur) während mein Ziel in weitaus größeren Maßstäben denkt (Sieg der Schöpfung im letzten Streit gegen das Chaos).

b) Die Gesellschaftsform einer Magokratie ist de facto eine Anarchie, weil ja alle magisch begabt sind. Ich würde sagen, dass Borbarad gar nicht an der detaillierten Definition der in der neuen Ordnung entstehenden Gesellschaftformen interessiert ist. Die Gesellschaft ergibt sich von selbst und wird sich nach der Zerschlagung der alten Ordnung neu finden. Borbarad will diese neue Welt nicht beherrschen, da er aber de facto einer der mächtigsten in der neuen Ordnung sein wird, wird er alle Freiheiten haben weiteren Zielen und Forschungen nachzugehen, die er bisher noch nicht definiert hat, weil er sein gesamtes Streben der Schaffung der neuen Ordnung unterordnet.

Hier passt der Kommentar von Connar Maurenbrecher gut ins Bild. Borbarad will die Veränderung zu einer aus seiner Sicht perfekten Welt anstoßen. Er sieht sich als Wegbereiter und nicht als Herrscher der neuen Ordnung.

c) Deine Definition der Ziele Rohals fand ich etwas unglücklich (weil ich persönlich nicht so viel daraus entnehmen konnte). Ich würde sagen, dass Rohals Ziele eher formuliert wären als:
Jeder darf seine Persönliche Freiheit so weit auskosten, wie er die Freiheit eines Anderen nicht beschneidet. Da dies jedoch nicht allzeit möglich ist bedarf es einer regelnden Instanz . Diese regelnde Instanz ist derzeit durch die Götter, Kirchen und Staaten gegeben. In der Zielvorstellung Rohals (seiner Utopievorstellung einer perfekten Welt) ist die regelnde Instanz jedoch die Moral eines jeden einzelnen, freihen, aufgeklärten Menschen. Damit hat Rohal das gleiche Ziel wie Borbarad (absolute Freiheit für jeden), nur in einer wesentlich langsameren behutsamen Entwicklung, die Platz für die Entwicklung einer freiheitlichen Moral bietet. Bis dahin bedürfen die Völker der Anleitung der Götter.

Im Prinzip trifft dein Satz..
"Ordnung ist aber auch für Rohal kein Selbstzweck, sondern muss freiwillig angestrebt werden (als Nebeneffekt der Selbsterkenntnis sozusagen)."

... ins Schwarze. Als Ziel steht für mich auch wieder eine geordnete Gesellschaft, in der eine Vielzahl an starken Seelen für den letzten Streit heranwachsen kann.

d) Borbarads primäre Gegner sind aus meiner Sicht die Götter. Rohal hat ja das gleiche Ziel wie er, ist jedoch zu langsam in der Umsetzung. Da Rohal jedoch für den Schutz des Lebens steht und für die behutsame Entwicklung, vernichtet Borbard seinen Zwillingsbruder, um die gewünschte Veränderung schneller ins Rollen zu bringen und sich nicht von ihm aufhalten zu lassen. Die Vernichtung Rohals ist jedoch nur ein erster Schritt, nicht das Ziel. Das Ziel ist die Zerschlagung Alverans und eine Stärkung aller Seelen im Diesseits (durch die Verbereitung der magischen Macht an alle).

e) Deine Variante, dass die Spieler Mitschuld an den Ereignissen in Tobrien tragen finde ich sehr gut. Das Argument:
"Ihr wart es, die sich entschieden haben mich vor den Toren Arras de Mott aufzuhalten. Ohne die Transmutation der Elemente aber habe ich alleine nicht die Kraft meine Pläne umzusetzen. Das Blut der Opfer geht daher auch auf eure Entscheidungen zurück."
Finde ich grandios. Ich werde das Argument in jedem Fall bei den Gesprächen mit Borbarad im letzten Duell (Rausch der Ewigkeit) anbringen. Besonders interessant finde ich es, wenn ich das Ganze so umgemünzt bekommen, dass die Helden Borbarad im Endeffekt sogar noch geholfen haben:
"Aus den Elementen hätten WIR mit dem Transpropriatorium genug Energie gewinnen können. Aber wer hätte gedacht, dass es mittels eines massenhaften Blutopfers so viel einfacher geht. Es ist unbeschreiblich, wieviel Macht doch im Lebenssaft eines denkenden Wesens steckt. Ihr wart es, die UNS auf diesen Weg geführt haben. Dafür wollen WIR euch danken."
"Wie schon die Orakelsprüche von Fasar sagen, ist es euch vorbestimmt UNS bei der Bereitung des Weges in die neue Ordnung zu unterstützen. Also, nehmt den euch vorbestimmten Platz an UNSERER Seite an."

Ein wenig wie der Imperator in "Die Rückkehr der Jedi-Ritter ;-)".

Phaldas

[ 11-02-14 | 19:28 | #62 ]

Zum überwiegenden Teil gebe ich dir und Connar recht und finde die Naykaris-Variante nicht schlecht, allerdings kann ich mich nicht zu einem vollständig selbstlosen Borbarad durchringen. Das würde ja im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Spieler denken, sie hätten die ganze Zeit für das falsche Ziel gearbeitet. Denn zumindest aus Spielersicht dürfte eine freie Welt ohne Einfluss der Götter erstrebenswerter sein, als der Status Quo. Wer weiss, ob sie im Team mit Borbarad nicht einen besseren Weg gefunden hätten ihr Ziel zu erreichen ?

Es muss daher m.E. zwei Elemente geben, die spätestens im Finale allen Spielern (nicht notwendigerweise Helden) klar sein müssen:
1. Borbarads Ziele sind nicht allein selbstlos
2. Der Weg zur Erreichung seines Zieles hat vielleicht den Einfluss der Götter geschwächt (oder hätte es auf lange Frist), aber zugleich den Einfluss der dämonischen Sphäre erhöht und war nur durch eine Vielzahl Opfer und Seelen möglich (wobei in meiner Variante die Helden eine Mitschuld tragen)

Punkt 2 ist mehr oder minder selbst erklärend nach der Invasion Tobriens. Punkt 1 bedarf wahrscheinlich einer feineren Definition von Borbarads Zielen.
Würde er nur frei forschen können wollen, könnte er das jederzeit tun. z.B. indem er Selem annektiert oder einen anderen abgelegenen Ort und dort sein eigenes Forschungszentrum gründet.
Wichtiger wäre aus meiner Sicht, dass er recht bekommt, wenn er recht hat :) und Rohal demzufolge unrecht. Also tatsächlich so etwas wie Arroganz gepaart mit einem gewissen Neid auf seinen Bruder (er hätte sicherlich auch ganz gerne als Kaiser in Gareth regiert). Und natürlich, wie schon gesagt, dass Bewusstsein, dass er in seiner neu geschaffenen Welt der natürliche Kandidat ist, um über die weitere Zukunft dieser Welt zu entscheiden. Kein anderer ist schliesslich so
a) klug
b) skrupellos
c) mächtig
d) unabhängig von höheren Wesen und Gesetzen
und e) "weise", denn schließlich war er es, der den "richtigen" Weg von Anfang an wusste.

Zu Borbarads Feinden:
Ich finde nach wie vor, dass die Götter nicht Borbarads Hauptfeinde sind. Eigentlich sind seine Feinde alle die, ihn aufhalten möchten und
aufhalten können. Einige hofft er zu überzeugen (wie die chaotische Komponente der Gezeichneten), andere zu überlisten (wie die dämonischen Herrscher) und wieder andere zu überwältigen (Aventurische Herrscher und Mächtige). Die Götter sind aber nach meiner Variante wg. selbst auferlegter Regeln nicht in der Lage gegen einen Alveranier aus den eigenen Reihen vorzugehen. Wenn diese Regeln nciht existieren, benötigt man andere Gründe warum die Götter Borbarad nicht einfach direkt hindern.

Wenn man dieser Definition folgt, ist Rohal der gefährlichste Feind.
a) Er kann ihn nicht überzeugen (das hat er wohl oft genug versucht)
b) Er kann ihn nicht überlisten (denn er ist ihm an Intellekt und Vorraussicht ebenbürtig)
c) Er kann ihn nur dann überwältigen, wenn er genügend Kraft akkumuliert (weil Rohal prinzipiell über dieselbe Macht verfügt)

Nach dieser Erzählweise scheitert er weil

a) die Dämonenherrscher, namentlich Amazeroth, ihn überlisten und nicht andersherum
b) er zumindest die Gezeichneten nicht überzeugt
c) Rohal sich überwältigen "lässt"

Phaldas

[ 11-02-14 | 19:42 | #63 ]

Falls jemandem meine Variante in Bezug auf die Götter nicht gefällt, fielen mir noch zwei Möglichkeiten ein.

1. Rohal und Borbarad symbolisieren als zwei gegensätzliche Avatare die Menschheit. Sie sind ein Nebenprodukt von Madas Frevel und der Menschliebe Hesindes und Phex bzw. Aspekte dieser Gottheiten. Wollten Praios oder Rondra gegen einen der beiden vorgehen, gingen sie gleichzeitig gegen ihre Geschwister vor und die Ordnung im 12 Götterpantheon würde geschwächt oder sogar zerstört.
2. Nach der Beilegung des Krieges zwischen Alveraniern und Giganten war ein Teil des Friedensvertrages die Einigung auf eine gewisse Autonomie der dritten Sphäre. Götter können sich nur indirekt einmischen und die Zwillingsbrüder vertreten alle Sterblichen als Repräsentanten gegenüber Alveran. Aufgrund dieses Vertrages sind die beiden unberührbar für die Götter.

Belzedar

[ 12-02-14 | 08:00 | #64 ]

Wie ich diese philosophischen Diskussionen doch liebe. Ich glaube es gibt genau so viele Sichtweisen auf Borbarad wie es Spielstile bzw. Gruppen gibt. Deine Herangehensweise halte ich für genauso legitim wie meine. Mein sollte seinen Spieler vor allem bieten, was sie sich unter ihrem Borbarad vorstellen. Um es der Nachwelt leichter zu machen sich für eine Variante zu entscheiden, hier noch ein paar Kommentare zu meiner Sichtweise:
1. Ich sehe auch Borbarads Ziele nicht als komplett selbstlos an. Sein persönliches Ziel ist, dass er in der neuen Ordnung ohne Einschränkung seinen Gedanken, Forschungen und Ideen nachhängen kann, ohne dass ihm jemand in die Quere kommt. Er wird einer der mächtigsten Spieler in der neuen Ordnung sein und deshalb braucht er sich an keine moralischen Regeln mehr zu halten. Den Moral hält er für unnütz, weil sie insgesamt die Stärkung der Seelen eher behindert als unterstützt. Ich glaube nicht, dass es mit einer Annektierung Selems getan wäre, um in dem Maßstab frei forschen zu können, wie Borbarad es tun möchte. Dies funktioniert nur, wenn die ordnende Instanz (Alveran) zerschlagen ist.
2. Borbarads Mittel sind wie du es schon beschrieben hast, aus der Sicht der Meisten böse. Borabrad glaubt jedoch alles kontrollieren zu können. Er öffnet den Dämonen Tür und Tor, um ihre Macht in seinem Kampf gegen die Ordnung Alverans zu benutzen. Er glaubt jedoch zu jedem Zeitpunkt alles unter Kontrolle zu haben und will den dämonischen Einfluss nach der Herstellung der neuen Ordnung auf ein erträgliches Maß beschränken.
3.
Zitat Phaldas:
"Die Götter sind aber nach meiner Variante wg. selbst auferlegter Regeln nicht in der Lage gegen einen Alveranier aus den eigenen Reihen vorzugehen. Wenn diese Regeln nciht existieren, benötigt man andere Gründe warum die Götter Borbarad nicht einfach direkt hindern."
=> Das Mysterium von Kha verbietet ein direkt Eingreifen der Götter ohnehin. Rahja beugt das Mysterium von Kha soweit es ihrer Meinung nach möglich ist, indem sie Satinavs Kind in die Welt schickt. Ich vermute wenn das nicht klappt, dann stehen schon die zornigen Götter: Praios, Rondra, Efferd und Ingerimm bereit das Mysterium von Kha über den Haufen zu schmeißen und einen neuen Weltenbrand zu erzeugen, um Borbarad aufzuhalten. Die Rettung von Borbarads Seele hat jedoch Vorrang und deswegen Spielen die Götter auf Risiko und lassen Rahja ihre Chance.
3. Die Gründe für Borbarads Scheitern sehe ich absolut genauso:
a) Amazeroth überlistet ihn. Er hat viel weniger unter Kontrolle, als er eigentlich glaubt. Deswegen muss seine Seele durch den Rausch der Ewigkeit gerettet werden.
b) Die Gezeichneten lassen sich (hoffentlich ;-) nicht von seiner Philosophie überzeugen. In meiner Gruppe sind die Hauptargumente: Schutz der Schwachen (auch die schwächsten Seelen leisten ihren Beitrag, Borbarads Rechnung bezüglich der Seelenstärke ist fehlerhaft), Schutz der Ordnung (viele meiner Gezeichneten hängen einer der gegebenen Ordnungen an und wollen sie erhalten) und persönlicher Groll gegen seine Diener, die die Gezeichneten auf Borbarad übertragen haben.
c) Rohals Opfer ist ein Beitrag, der Borbarads Seele im Hier und Jetzt angreifbar und für die Götter erreichbar macht.

[  Seiten 1 2 3 4 5 |  Index ]

Antwort schreiben

Wenn dies dein erster Beitrag ist, lies bitte die Forums-FAQ! [ link ]

Name

E-Mail

URL

Text

Anti-Spam

(Anti-Spam Massnahme: Bitte oben die ersten 4 Buchstaben des Alphabets eingeben!)

fett = [b] ... [/b]
kursiv = [i]... [/i]
Hyperlink = [url=http://www.xyz.de] ... [/url]
Meisterinformationen = [MI] ... [/MI]
quote-Umgebung = [quote] ... [/quote]