Das Borbarad-Projekt

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Betreff: Magiermogule und die Skorpionkriege

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Phaldas

[ 13-03-13 | 18:06 | #1 ]

Hallo zusammen,

Die Informationen zum 1.Träger des Rubinauges sind ja recht knapp bemessen in den Publikationen. Da ich an dieser Stelle aber gerne den 1.Gezeichneten mit ein paar mehr Informationen ausstatten würde, habe ich mir folgende Chronologie ausgedacht, die durch Träume nach und nach rekonstruiert werden kann. Dabei gehe ich nicht strikt nach aventurischer Geschichtsschreibung vor.

Chronologie (etwa 1300 v.BF)
1. Sultan Sulman alias Rohal erklärt den Magiermogulen den Krieg. Es kommt zu einer Reihe von Scharmützeln, die zunächst mit einer Niederlage Sulmans Heer vor Zhamorrah enden. Sulman zieht sich zurück, konstruiert Belagerungswaffen, sammelt erneut Truppen und kehrt nach einigen Jahren zurück.
2. Assarbard alias Borbarad und seine Brüder beschließen, ihre Truppen zu vereinen und sich dem Sultan in einer Entscheidungsschlacht vor Zhamorrah zu stellen. Hierbei soll der eigens für diese Zwecke geschaffene Große Schwarm Sulmans Heer von den Nachschubwegen und Vorräten abschneiden.
3. Assarbard, inzwischen seiner Abstammung gewahr, verrät jedoch den Herrscher Zhamorrahs (den 1.Träger des Auges) und hält seine Truppen in Fasar zurück. Zu Recht vermutet er, dass Sulman nach der Eroberung Zhamorrahs und dem Kampf mit einigen der mächtigsten Magier ihrer Zeit, geschwächt sein dürfte, eine direkte Entscheidungsschlacht jedoch ungewissen Ausgangs wäre.
4. Der Herrscher Zhamorrahs, von Assarbard verraten, sieht sich einem zahlenmäßig und technisch überlegenen Heer gegenüber. In einem Akt der Verzweiflung schickt er seine Truppen den Feinden entgegen (die bereits in die Stadt eingedrungen waren) und lässt den Großen Schwarm frei. Dabei werden große Teile beider Heere aufgerieben, Zhamorrah verwüstet und der große Schwarm über die umliegenden Lande losgelassen (die Wüste Gor entsteht). Während Sulman gezwungen ist, sich zurückzuziehen, schwört der Herrscher Zhamorrahs Assarbard Rache und reist nach Fasar.
5. Rohal, der in weiser Voraussicht einen Teil seiner Truppen außerhalb der Stadt gelagert hatte, zieht sich geordnet zurück. Um weitere Menschenleben zu schonen, befiehlt er dem Groß seiner Truppen sich um die Überlebenden Zhamorrahs zu kümmern und reist an der Seite von nur wenigen Getreuen nach Fasar.
6. In Fasar verbündet sich der 1.Träger des Auges mit dem letzten verbliebenen Mogul Al´Gorton. Sie greifen Assarbard inmitten seiner Zitadelle an. Es kommt zu einem magischen Gefecht bei dem große Teile des Palastes verwüstet werden. Assarbard geht zwar siegreich aus dem Gefecht hervor, ist jedoch geschwächt und verwundet, als Rohal etwa zur gleichen Zeit und an der Spitze einiger Getreue in die Stadt eindringt.
7. Sultan Sulman besiegt Assarbard im Kampf und tötet ihn.

Folgende Aspekte werden bei dieser Darstellung gut herausgearbeitet und können dem Helden / den Helden zugänglich gemacht werden.
• Borbarads Verrat wendet sich am Ende gegen ihn. Außerdem ist er nicht bereit alles zu opfern (durchaus jedoch seine Untergebenen). Lieber vertraut er auf einen (vermeintlich) todsicheren Plan.
• Das Rubinauge ist bereit alles seinen Zielen unterzuordnen, selbst zahllose Menschenleben. Sein Rachedurst wird ihm jedoch am Ende zum Verhängnis.
• Rohal zieht sich lieber zurück, als Menschenleben zu opfern. Er ist bereit Pfade, die sich als falsch erwiesen haben, zu verlassen und neue Ideen zu versuchen. Indem er sich zurück zieht, gewinnt er am Ende („Der Klügere gibt nach“)

Als Traumsequenzen bieten sich folgende Träume an:
1. Ein Traum als absoluter Herrscher einer Stadt aus 1000 und einem Rausch
-> während oder vor UG
2. Ein Traum als siegreicher Feldherr, der Sulmans Heer vor den Toren seiner Stadt zurückschlägt. Das folgende Gespräch mit Assarbard weckt jedoch Misstrauen in ihm. Er vermutet bereits hier, dass Assarbard Iribaar verfallen ist, was dieser vehement abstreitet (Ich BIN der Herr des verbotenen Wissens, Bruder. Ich unterwerfe mich nicht unter die Fürsten der Niederhöllen. ICH entscheide über mein Schicksal)
-> vor PdG
3. Ein Traum zum Fall der Stadt Zhamorrah. Streitgespräch mit den Beratern und Entscheidung zum Pyrrus-Sieg mithilfe des großen Schwarms.
->während der Reise nach Kunchom in PdG, inmitten der Ruinen von Zhamorrah
4. Ein Traum vor dem Sturm auf den Fürstenpalast in Tuzak, indem die finale Konfrontation mit Assarbard/Borbarad thematisiert wird. Spätestens hier sollte dem Helden klar werden, dass es sich bei Borbarad um eine Reinkarnation Assarbards handelt.
-> vor dem Finale in PdG


Den Helden würde ich zusätzlich mit der Möglichkeit ausstatten, einige tote Sprachen zu lernen (Er träumt in der Sprache der vormaligen Träger des Auges und versteht sie dennoch). Da die Sprache des 1.Träger des Auges Ur-Tulamidya sein dürfte, läuft das auf Ur-Tulamidya (Sprache) sowie Zelemja und Protozelemja (jeweils Schrift) hinaus. Das wiederrum erweist sich für Bastrabuns Bann als hilfreich.

Was meint ihr dazu?

Gruß
Phaldas

Morgul

[ 14-03-13 | 07:59 | #2 ]

Hört sich sehr gut an, das genaue Ende Assarbads ist ja auch nicht gesetzt, sondern es gibt nur Vermutungen. Gerade in BB bieten sich noch weitere Szenen, Anspielungen usw. an. Hab dabei den Mogul des 1.G. schon als böse dargestellt. Dazu noch eine längere Suche in Zamorrah inzeniert, ich glaube Tyll hat dazu einiges in den Tipps und Download zu BB geschrieben. Gegen Ende einer geisterhaften Reise in Zamorrah trifft der 1.G dann sein alter Ego und es entwickelte sich eine Streitgespräch über die zu nutzenden Mittel (Dämonen, Pakte, Menschenopfer usw.) um gegen Borbarad vorzugehen an dessen Ende der 1.G den Geist seines Vorgängers überzeugte.

Dazu habe ich z.B. noch Ansatz punkte mit einem Märchen für BB aufgegriffen:

Dieses Märchen habe ich nach dem kleinen Hinweis im Abenteuer Bastrabuns Bann ausgearbeitet. Meiner Gruppe wurde es von einem Geschichtenerzähler in einer kleinen Oase erzählt. Es sollte die Helden in die Nähe der Gor locken, wo ich dann die vorgeschlagenen Szenen um das Grab des Schamscherib, der Zauberstadt Al’Guria und der Höhle der schaurigen Prinzessin einbaute. Da in meiner Gruppe mehr Heldinnen vorhanden sind und der einzige Held vergeben war, habe ich aus der Prinzessin einen Prinzen gemacht. Dazu habe ich einige Hinweise zu Achaz, Asfaloth und dem Vierten Zeichen versteckt.




„Und so begab es sich zu den Zeiten des guten Kalifen Abu Chopal, dass dieser die frechen Gambistaner zurück hinter die Ausläufer des Khoram drängen musste und er führt sein Heer tapfer an. Doch schlug ihm einer der Barbaren die linke Hand ab und so kehrte der junge Kalif verstümmelt zurück…

Er warb zu jener Zeit auch nach einer Braut und empfand tiefe Liebe für die wunderschöne Shanja von Rashdul, doch schämte er sich seines Makels. So ging er eines Tages zu der hässlichen Hexe Axzas Aschfalotsuni, welche auf gar wundersame Weise dem jungen Kalifen eine neue Hand schenkte. Doch ihr Preis war hoch, so wollte das Hexenweib das der Kalif ihr einen Sohn schenke und diesen als seinen anerkenne. So tat der Kalif…

Der junge Ahmed ben Abu Chopal gleichte weder seinem Vater noch seiner wunderschönen Mutter. Er war gar so hässlich, dass man ihn den schaurigen Prinzen nannte. So ging es ihm wie seinem Vater, dass auch er keine Braut zu finden wusste, doch sein Vater wollte ihm seinen dämonischen Handel ersparen und traf mit dem Magiermogul Schamscherib, welcher über die wundervolle Zauberstadt Al’Guria herrschte, einen Brauthandel aus. So sollte der junge Prinz nach Al’Guria ziehen und die junge Tochter des Magiers zur Braut nehmen. Dafür versprach der Kalif dem Mogulen seine Gefolgschaft und gab den wertvollsten Edelstein seiner Familie, welchen man „Mondstein“ nannte, da es Schamscherib sehr danach verlangte und er selbst bereits einen dieser Steine auf einem mächtigen Obelisken des Zaubersultans Bastrabun in seiner Stadt entdeckt hatte…

Doch auch er mächtige Assarbad und sein Verbündeter, der schreckliche Rian al’djinn ben Calaan mit-dem-kaltem-Herzen (hier den Mogul Namen des Ersten Gezeichneten einsetzen) bemerkten diesen Handel und sie gierte auch nach dem mächtigen Stein…

So trat der schreckliche Rian al’djinn ben Calaan mit-dem-kaltem-Herzen als freundlicher Quacksalber verkleidet an die Karavane des Prinzen heran und versprach diesem, ihn von seinem furchtbaren Aussehen zu befreien. Der Prinz willigte ein, doch der böse Magier verfluchte die Brautgeschenke mit einem tödlichen Fluch…

…als der Mogul Schamscherib die wundervollen Geschenke des Kalifen in Händen hielt, zerriss ihm innerlich das Herz und er brach Tod zusammen. Der Prinz floh vor dem wütenden Pöbel in die Wüste bei Al’Guria und verbarg sich jahrelang in einer Höhle, mit sich nahm er den Mondstein seines Vaters und er soll dort auch heute noch auf eine Braut warten. Schamscherib wurde aber mit seinem Stein begraben, so dass ihn seine Gegner nicht bekommen konnten.

So sage ich euch, lasset die Finger von edlen Steinen, lebet in Arm- und Demut, dass es euch nicht ergehe, wie dem armen Prinzen oder dem gierigen Schamscherib.“

Grüße
Morgul

Phaldas

[ 15-03-13 | 10:28 | #3 ]

Hi Morgul,

das Märchen gefällt mir sehr gut. Ich glaube das werde ich einbauen.

Die Variante "Gespräche zwischen dem 1.G. und dem Magiermoul" ist ebenfalls sehr verlockend. Ich frage mich nur, ob das nicht meinen Spieler etwas überfordert. Es ist das Eine, Träume aus der weit zurückliegenden Vergangenheit zu verarbeiten; eine moral-philosophische Diskussion mit einem uralten Geist zu führen ist schon etwas fordernder. Vielleicht greife ich da auf den Traumgestalt-Trick aus AoE zurück, dann kann ich ihm zumindest die Magierin an die Seite stellen. Vielleicht statte ich auch den 2.Gezeichneten mit der Möglichkeit aus, in Träume einzudringen ? Das Tier überbringt ja bereits seine Botschaften wenn möglich im Traum. Da der 2.Gezeichnete bei uns ein Peraine-Geweihter ist mit einem seeeehr klaren ethischen Kompass ist, wäre das ein netter Gegenpol (z.B. als Engelchen, dass der Geist des Moguls nicht sieht, das aber bestärkend auf den 1.Gezeichneten einreden kann, wenn er zu wanken beginnt)

Mir fiel gerade noch ein, dass ja Maraskan sehr eng mit dem Land der 1.Sonne verknüpft ist (Stamm der BeniRurech). Vielleicht lassen sich also schon Andeutungen auf Rashtul und Bastrabun einbauen. Wie genau ist mir nicht ganz klar. Aber das Mittel der Märchen und Geschichten scheint auch hier geeigneter zu sein als Träume.

Die oben beschriebenen Träume stelle ich übrigens beizeiten hier ins Forum (am besten unter diesen Beitrag).

Gruß
Phaldas

Radul

[ | 22-03-13 | 16:59 | #4 ]

@Phaldas


In einem Krieg opfert man Menschenleben, es kommt darauf an, so wenig wie möglich zu opfern um das Ziel zu erreichen.
Zögerliche, halbherzige Aktionen verschlimmern das üblicherweise nur.

Phaldas

[ 22-03-13 | 19:32 | #5 ]

@Radul

Durchaus. Aber die Lehre aus Rohals/Sulmans Verhalten ist ja nicht:
"Mach es halbherzig und du gewinnst"
sondern
"Ein kluger Rückzug mag dich die Schlacht kosten, aber den Krieg gewinnen"

Der Magiermogul hingegen ist bereit alles zu opfern, was ihm zum Verhängnis wird, während Assarbard/Borbarad nicht bereit ist die Niederlage zu riskieren, weil es zu seinem eigenen Untergang führen könnte.

In sich also m.E. im Rahmen der zwei Philosophien

Diego

[ | 23-03-13 | 10:28 | #6 ]

@ Radul
Im Krieg opfert man Menschenleben? Das ist vielleicht eine Notwendigkeit, aber jeder Heerführer wird auf minimale Verluste hinarbeiten, da Verluste einen selbstbehindert.

Also ist deine Aussage hier recht falsch, zumal mir nicht klar wird was du mit deiner Bemerkung hier sagen willst.

Diego

Radul

[ | 23-03-13 | 22:03 | #7 ]

@Phaldas

Aber Heerführer ziehen meist nicht ohne Heer gegen den Feind, als Herrscher schon gar nicht.
Wenn er zu schwach ist um eine Offensive zu wagen ist es besser seine Stellung auszubauen und in einigen Monaten oder Jahren gegen B zu ziehen.

@Diego


vgl bitte mal Little Mac McClellan und Ulysses Grant im amerikanischen Bürgerkrieg.
McClellan zauderte sich zur Ablösung Grant griff aggressiv an.
Ein guter Heerführer wird seine Aufgabe gemäss den Umständen und Ressourcen mit möglichst wenig Verlusten...
Ja Napoleon war kein guter Heerführer?
Picketts Angriff bei Hettysburg...

Phaldas

[ 30-03-13 | 11:56 | #8 ]

@Radul

Auch Alexander der Große ist vor Issos mit einem zahlenmässig deutlich unterlegenen Heer ins Feld gezogen. Dass er gewann, war reines Glück, denn nach allen "Regeln" der Kriegskunst hätte er verlieren MÜSSEN. Mit LaFayette im amerikanischen Bürgerkrieg verhält es sich ähnlich. Agressive Strategien zahlen sich nicht zwingend aus, ebensowenig stetige Vorsicht.

Davon abgesehen, reden wir hier von einer Fantasy-Welt in der die beiden Hauptakteure mächtige Magier sind und übernatürliche Wesen direkt in das Geschehen eingreifen (siehe Raidri in Rausch der Ewigkeit). Ohne B oder R an der Spitze sind die jeweiligen Heere absolut nebensächlich.
Warum sollte sich Rohal nicht zunutze machen, dass die Feinde zerstritten sind ? Und warum sollte er ein Heer opfern, wenn er in Wirklichkeit nur Borbarad / Assarbard bezwingen muss, um den Krieg zu beenden ?

Was ich den Spielern begreiflich machen möchte ist, dass Rohal in der Lage ist seine Taktik und Herangehensweise zu ändern, während Borbarad darin keinen Sinn sieht, weil er stets versucht den Nutzen zu maximieren und die Risiken zu minimieren. Er rechnet damit, dass seine Feine ebenso vorgehen und ist (stets aufs neue) von der Fähigkeit seiner Feinde zur Selbstaufopferung und ihrer Risikobereitschaft überrascht.

So ich hoffe, ich habe das jetzt klarer ausgedrückt.

Radul

[ | 04-04-13 | 15:08 | #9 ]

@Phaldas

Nicht nur Glück, das makedonische Heer war dem "persischen" qualitativ stark überlegen.

Der amerikanische Bürgerkrieg hätte erheblich früher zu Ende sein können, wäre McClellan aggressiver vorgegangen bzw besser man hätte gleich Winfield Scotts Anaconda Plan umgesetzt.

Borbarad fährt die vernünftige Strategie, Rohal opfert bei dir Strategie einer Taktik des Vabanquespiels.
Selbstauopferung ist schön gut und in dem Fall wenn es schiefgeht hat B gewonnen.
Rohal riskiert es zu versagen, zu verlieren... um die Verluste zu verringern.

Aragorn, Eomer, usw zogen vors Schwarze Tor um Frodos Chancen zu verbessern.

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