Das Borbarad-Projekt

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Betreff: Wissen der NSCs

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koenik

[ | 25-01-04 | 22:37 | #1 ]

eigentlich ist es ja eine dumme Frage, denn die NSCs sollten so viel wissen, wie ich brauche, aber irgendwie ist es halt unrealistisch ...

Ab wann wissen denn die wichtigen NSCs (Rohezal, Thomeg Atherion, Khadil Okharim, Dschelef ibn Jassafer, div. Geweihte, ...) davon, dass die Helden nicht nur Mist erzählen, was das Wiedererscheinen Borbarads angeht. Ab wann wissen sie, dass man die Prophezeihungen des Nostria Thamos genau auf diese Zeit an diesen Orten mit genau diesen Personen anwenden muss?

Das wird wichtig, falls die Helden in ihrer vielen freien Zeit wirklich zu diesen Personen vorstellig werden und Rat einholen ... gerade unser Magus und unser Nandusgeweihter werden viel Rat bei der Schwarzen Gilde (und anderen Magiern) bzw. seiner Kirche einholen wollen.

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 25-01-04 | 22:58 | #2 ]

Also bei allen, die du nennst, würde ich annehmen, dass sie den Gezeichneten in den wichtigsten Punkten Glauben schenken - wenn auch aus unterschiedlichen Gründen: Khadil Okharim z.B. ist ein typischer Dschinnenflüsterer und Sterndeuter, der sicherlich Ahnungen einer bevorstehenden Finsternis hat. Dschelef ibn Jassafer ist sowieso leicht zu überzeugen und kann die Helden auch auf die Prophezeiungen stoßen. Rohezal kennt die Prophezeiungen wahrscheinlich ebenfalls und wird sie nach Besuch der Helden eingehend prüfen um dann selbst Schritte zu unternehmen. Thomeg Atherion findet das alles zunächst wahrscheinlich bloß amüsant, kann aber vielleicht bestätigen, dass sich borbaradianische Aktivitäten an bestimmten Punkten im Tulamidenland und südlich zu sammeln und zu koordinieren beginnen.

Die Kirchen dürften sich am schwersten tun, auch wenn Ayla von Schattengrund bereits weiß, dass ein neues Heldenzeitalter bevorsteht. Dass diese Helden ausgerechnet die Gezeichneten sein sollten, darf ihr dabei durchaus zuerst völlig absurd erscheinen. ;) So richtig Bewegung kommt in die Kirchen und Gilden aber erst 26 Hal beim kleinen Konvent einiger Spektabilitäten und Hochgeweihten - da beginnen erste konkrete Vorbereitungen, wobei der Informationsaustausch schon früher begonnen hat, je nachdem wie aktiv die Gezeichneten waren und wie glaubwürdig sie dabei aufgetreten sind. Die weiße Gilde zum Beispiel hält ihre ganze Geschichte ja zB lange für totalen Humbug.

Aber schon nach UG beginnen sich ja die Zeichen zu häufen und in der langen Pause zwischen GM und PdG finden überall in Aventurien kleine Dinge statt, die allen Autoritäten auf ihrem eigenen Gebiet auffallen könnten - dass das alles zusammengehört wird dann frühestens 26 Hal erahnbar, mit der Tobrieninvasion dann jedoch erschreckend deutlich. Die muss aber deutlich als Schock kommen, auf den sich niemand vorbereiten konnte!

Lieber Gruß, Windfeder

Firim

[ | 26-01-04 | 01:35 | #3 ]

Hi koenig,

ich will mal kurz berichten, wie ich das in meiner Gruppe handhabe:

- Rohezal: Bei ihm gehe ich einfach mal davon aus, daß er spätestens einige Tage nach den Geschehnissen in AoE zumindest ahnt, dass Borbarad zurück ist. Er hat sein ganzes Leben Rohal gewidmet und gilt als einer der verhüllten Meister... Er weiß es! Und die Prophezeiungen kennt er sicher auch, und 1+1 zusammenzählen kann er auch noch...

- Thomeg Atherion: In meiner Gruppe befindet sich ein Abgänger der Akademie von Fasar (nicht der 1G). Er ist sofort nach AoE dort vorstellig geworden. Zuerst wollte ihm niemand so recht glauben ("ach.., das Jüngelchen... hat 'nen Shruuf gesehen und glaubt nun, daß die Niederhöllen über Dere hereinbrechen"), doch nachdem er weiterhin auf seiner Version der Ereignisse bestanden hat, wurden ein paar... naja, sagen wir mal, "durch Magie unterstützte Verhöre" mit ihm durchgeführt. Anschliessend musste er bei Thomeg Atherion (der bei mir auf keiner Reise war, ich wollte ihn unbedingt einbauen) vorsprechen. Der war zwar zuerst skeptisch, wurde jedoch durch die Verhörprotokolle und ein paar eigene "Tests" überzeugt. Ich gestalte Thomeg Atherion ebenfalls als einen der größten Experten für den Borbaradianismus, und er wird sicherlich alle Berichte über S&S bekommen haben... Allerdings hält er nix von den Prophezeiungen. Daß eine Prophezeiung den Verlauf zukünftiger Ereignisse vorhersagen soll, widerspricht seiner hohen Einschätzung des menschlichen Geistes und dessen Schaffenskraft.

Graue Gilde, Nandus- und Hesindegeweihte: Bei den Höchstgeweihten dieser Kirchen bzw. bei einigen Vertretern der Grauen Gilde (v.a. den Akademien in Kuslik) gehe ich ebenfalls davon aus, daß sie ziemlich schnell den Berichten der Chars glauben schenken, und zwar (a) wegen Reo Cordovan Sapallyo und (b) weil die Hesinde-Kirche Draconiter schickt, um die Wüstenei "abzuriegeln". Und in diesen Gesellschaften befinden sich sicher genug "Verrückte", die sofort alles auf die Prophezeiungen beziehen, aber auch genug "Vernünftige", die erstmal den Tempel im Dorf lassen wollen oder eh' nichts auf Prophezeiungen geben.

-Deschlef: vgl. Windfeders Ausführungen

- Khadil: im Gegensatz zu Windefeder will ich Khadil eher als jemanden darstellen, der die Gefahr immer ein wenig herunterspielt. Ich sehe in ihm zwar auch einen "Dschinnenflüsterer & Sterndeuter", aber eben auch als einen Mann, der die Behaglichkeiten seines jetzigen Lebens zu sehr schätzt, als daß er sich mit dieser Katastrophe ernsthaft auseinandersetzen will. Erst mit der Zeit (so ab BB) wird sich das ändern.

- Rakorium: glaubt alles und interpretiert (fast) alles falsch. Allerdings führen ihn seine Echsen-Paranoia-Erklärungen dennoch häufig zu ähnlichen Schlussfolgerungen (was das Handeln angeht), siehe BB.

- Praios-Kirche: Zunächst sehe ich in da Vanya einen "einsamen Rufer in der Wüste". Die Praiotis sind mit "wichtigerem" beschäftigt (was gibt es wichtigeres als die Einheit der Praios-Kirche?). Erst nach Beendigung der Kirchenspaltung werden sie sich der Gefahr bewusst. Allerdings können sie mit den Prophezeiungen wohl nicht so viel anfangen....

- Die restlichen Kirchen und die weltliche Obrigkeit: Da dauert es eine ganze Weile, bis sie begreifen, was vor sich geht. Ayla, Waldemar der Bär, Ypollita und Dexter Nemrod dürften zwar die ersten sein, die ahnungsvoll befürchten, daß an dem Geschwätz der Chars vielleicht doch etwas dran ist (und wovon die Hesindianer auch schon eine Weile reden), aber diese NSCs werden sich erst im Laufe der Jahre 23 und 24 Hal mit den Geschehnissen befassen (Waldemar begreift es wohl als erster, spätestens nach UG). Und Ayla wird sich dann (ab 24/25 Hal) auch mit den Prophezeiungen beschäftigen und über die Bedeutung der sog. Gezeichnetetn sinnieren...

Jetzt hab' ich mal wieder viel mehr geschrieben, als ich eigentlich vorhatte, und dabei wohl auch lediglich vieles wiederholt, was in Diplomatie eh' schon steht.
Aber vielleicht hast Du trotzdem ein paar Anregungen bekommen.

Gruß,
Firim

Sebastian Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 26-01-04 | 02:36 | #4 ]

Ich finde Deine Ausführungen alle sehr plausibel, Firim. Nur ein Punkt gefällt mir persönlich nicht:

Zitat:  - Rakorium: glaubt alles und interpretiert (fast) alles falsch. Allerdings führen ihn seine Echsen-Paranoia-Erklärungen dennoch häufig zu ähnlichen Schlussfolgerungen (was das Handeln angeht), siehe BB.


Mag sein, dass ich Rakorium einfach zu sehr mag und die Dinge deshalb etwas geschönt sehe, aber im Grunde ist Rakorium doch nicht verrückt. Ganz im Gegenteil, ihm geht es wie dem ersten Gezeichneten: Er weiß einfach viel mehr, als die Welt hören und glauben will. Daran verzweifelt er dann langsam.
Seine Schauermärchen von der drohenden Echsenherrschaft, den uralten Schlangenwesen auf Maraskan, den mächtigen Unterwasserreichen und den Echsen im Zwölfgöttlichen Pantheon sind doch durch die Bank wahr! Es will bloß niemand glauben!
Ich finde daher, es wird Rakorium nicht gerecht, ihn als schusseligen, fantasierenden und völlig abgedrehten Magier darzustellen. Ganz im Gegenteil, er hat in seiner unerreichten Genialität Zusammenhänge und Hintergründe erkannt und verstanden, die den meisten Aventuriern ewig verschlossen bleiben werden. Seit Jahren warnt er vor einer drohenden Gefahr aus dem Osten und seit Jahren wird er für verrückt erklärt oder müde belächelt.
Irgendwie müsste die Situation den Gezeichneten doch bekannt vorkommen. ;)

Der Reiz dieser Meisterperson liegt meiner Meinung nach in der Tragik, von all diesen Gefahren schon lange zu wissen, aber immer wieder auf taube Ohren zu stoßen. Rakorium wird den Helden Glauben schenken und er wird sie nach Kräften unterstützen. Nur wird das keine große Hilfe sein, da ihm genauso wenig Glauben geschenkt wird wie den Gezeichneten.

Nur in einer einzigen Sache liegt Rakorium falsch: Borbarad ist zwar mit der Skrechu verbündet, fördert deren Invasion des Festlands aber (noch) nicht.

Sebastian

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 26-01-04 | 13:49 | #5 ]

Auch von mir noch einige Anmerkung zu da Vanya:

Ich habe ein bisschen drüber nachgedacht ob ich "Rufer in der Wüste" so richtig finde. ME ist da Vanya eine _der_ Schlüsselfiguren der Kampagne insofern unheimlich viel davon abhängt, wie sehr die Helden ihn sich gewogen halten. Ich sehe da Vanya am liebsten als einen der kompetentesten "Politiker" Aventuriens, der exakt wegen einer zusätzlichen Eigenschaft nie in wirklich hohe Ämter gelangt ist: Weitsicht und Sinn für größere, aventurische Kontexte. Sowas ist nie beliebt bei den wahrhaft Mächtigen, denn es lenkt den Blick von punktuellen Interessen ab und relativiert lokale Machtansprüche. Diese Eigenschaft ist es nun wieder, die ihn recht schnell verstehen lässt, in welchem Rahmen die Ereignisse um die Gezeichneten stattfinden.

Wenn er in dieser Situation, wo wirklich niemand sich für die Berichte der Gezeichneten interessiert, tatsächlich laut in die Wüste rufen würde, wäre er mMn gaaaanz schnell weg vom Fenster. Mit den Bannstrahlern ist er nicht grün, weil er letztlich verhindert, dass sie die Weidener TSA-Tempel "untersuchen". Er verhindert nicht die wirren Reden von ein paar Abenteurern, die ihre zunächst unbestätigten Erlebnisse ach so wichtig nehmen, sondern leitet sogar noch eingehende Investigationen ein - wobei die Bannstrahler als Schupos verwendet werden und später sogar Draconiter und - igitt - Zauberer in die Wüstenei vorlassen müssen. Er betätigt sich in Zeiten einer Kirchenspaltung als halbwegs liberaler Provinzinquisitor, statt dem Boten des Lichts beizustehen und Hilberianer in Nordmarken zu jagen.

Keine Position um laut auszurufen, was niemand hören will - und da Vanya weiß das sicherlich.

Weiterhin: im Praios 26 Hal werden die Offenbarungen von Baltrea (oder Balträa - diese Dopplung ist _echt_ ätzend :() vom Boten des Lichts in Gareth geöffnet - und Jariel tut _nichts_ dagegen, dass sie nicht auf die borbaradianische Bedrohung, sondern auf Amene Horas gemünzt wird. Das ist definitv keine weise Handlung, sondern eigentlich ziemlich unverantwortlich, denn er müsste es besser wissen - durch die Berichte der Gezeichneten und die Ereignisse um Arras de Mott. Man kann das aber so interpretieren, dass da Vanya eben bis dahin _immer noch_ kein Gehör in den höheren Rängen der Kirche geschenkt bekommen hat. Wenn das so ist, dann würde ich annehmen, dass er beileibe genug zu tun hat, seinen eigenen Ruf zu wahren und mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln die Gezeichneten zu _schützen_. Nicht zu unterstützen, nicht zu verteidigen, nicht zu bestätigen oder ähnliches. Schlicht, sie vor dem Arm jener Praiotiner zu bewahren, welche schnell dabei sind, visionierende Vagabunden ruhigzustellen.

Später kann er dann sagen: Hier, das waren meine Schützlinge und jetzt sehr ihr, wie wichtig ihre Nachricht war! Und niemand kann ihm wiedersprechen, denn mittlerweile sprechen die Tatsachen für sich. In der Konsequenz steigt da Vanya in der Kirche auf und kann die Helden auch nun handfest unterstützen. Diese Entwicklung finde ich persönlich sehr spannend, man kann daran gut Funktionsweisen von politischen Strukturen demonstrieren und wie irrational die dort getroffenen Entscheidungen häufig sind.

Lieber Gruß, Windfeder

Firim

[ | 26-01-04 | 15:56 | #6 ]

@Sebastian & Windfeder

Meine Ausführungen zu Rakorium & da Vanya waren sehr kurz gehalten, da mein obiger Beitrag eh' schon viel länger geworden war, als ursprünglich geplant. Darum habe ich kurze, prägnante (und dadurch vereinfachende) Begrifflichkeiten benutzt.

Zu Rakorium:

Ich sehe in ihm nicht "nur" einen paranoiden Spinner. Es stimmt, in vielen Dingen hat er einfach recht, und man sollte ihn eher als tragische Person bezeichnen.
Dennoch glaube ich - meinem bisherigen Wissensstand nach -, daß er die Verbindungen zwischen Borbard und den Echsen übertreibt. Soweit ich sehe, benutzt Borbarad per se einfach alles, was "ihm in die Finger gerät", um seine Ziele zu verfolgen. Dazu gehört freilich auch die Skrechu, alte Echsenmagie usw.
Das Paranoide an Rakorium ist nicht, daß er über Echsisches wohl mehr weiß, als jeder andere, sondern daß er die Geschehnisse um Borbarad ausschliesslich (!) vor dem Hintergrund eines wiedererstarkenden Echsenreiches interpretiert.
Ich mag ihn auch persönlich sehr gerne, will ihn aber dennoch als genial(-gescheiterten?) Gelehrten darstellen, der die Helden mit seinem Wissen und seinen - zumindest paranoid anmutenden - Theorien beinahe erschlägt und es den Chars dadurch erheblich erschwert, die für sie relevanten Informationen heraus zu destillieren. Sein Auftreten soll eben zum einen von seiner Genialität und seinem Wissen, zum andern aber auch von einer gewissen Verbohrtheit und dem rührigem Charme desjenigen geleiten sein, der seit Jahren keinen kompetenten Gesprächspartner mehr gefunden hat und daher in Gesprächen überhaupt kein Gespühr mehr für Hintergrundwissen, Stimmungen etc. seiner Gesprächspartner besitzt.

Zu da Vanya:
"Rufer in der Wüste" war wohl ein unglücklicher Begriff, wenn man dem "Rufer" zuviel Gewicht beimisst. Ich wollte damit lediglich ausdrücken, daß da Vanya als erster der Praiotis von der kommenden Gefahr überzeugt ist, aber in all seinem Handeln auf sich allein gestellt ist - zumidest bis die Kirchenspaltung überwunden ist.


Gruß,
Firim

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 26-01-04 | 16:39 | #7 ]

Schon klar, ich wollte dich nicht korrigieren, nur ergänzen! :)

Sebastian Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 26-01-04 | 16:55 | #8 ]

Dito. :)
Deine Ansicht von Rakorium ist absolut gerechtfertigt, sie deckt sich halt nur nicht mit meiner. Ich wollte meine Sichtweise aber nicht als unumstößliche Wahrheit, sondern nur als weitere Alternative anbieten.

koenik

[ | 26-01-04 | 18:58 | #9 ]

ah gut. Danke. Das hilft mir sehr - man muss ja auf alles gefasst sein ...

Firim

[ | 27-01-04 | 00:27 | #10 ]

@ koenig

schön!

@ Windfeder & Sebastian

Friede, Freude, Eierkuchen ;-)

Gruß,

Firim

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