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Betreff: Episches, Pathetisches, Erhabenes

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Schafron

[ | 10-10-05 | 17:25 | #1 ]

Wie "episch" wurde die zweifelsohne epische Kampagne bei euch? Wurde die Tragweite und die Tragik der Geschichte von euren Helden mit der gehörigen Portion Pathos versehen oder ergaben sich eher rational-nüchterne Analysen der jeweiligen Geschehnisse? Spürte man in euren Helden den gewissen "Funken des Erhabenen"? Wie "getragen" war eure Kampagne im Gesamten?
Diese Frage richtet sich auch an all jene, die gerade erst ngefangen haben oder sich noch tapfer durchschlagen.

Sherinja

[ 12-10-05 | 17:05 | #2 ]

Ich bin kurz nach PdG und bisher ist es vom jeweiligen Spieler abhängig:
Einer lässt sich unglaublich mitreißen, ein anderer kaum.
Desweiteren ist es auch situationsabhängig: Letzterer, der 1. Gezeichnete, war am Ende von AoE so in seiner Rolle, dass sogar ein paar Tränen kullerten, als er sein Zeichen erhielt.
Einem anderen ging es ähnlich, als in UG Luzelin starb...

So long,
Sherinja

Lindariel

[ 13-10-05 | 00:20 | #3 ]

Wir haben gerade Rohals Ableben miterlebt und auch bei mir ist das bisher sehr spielerabhängig. Die Tragik und Tragweite wurde eigentlich von allen voll erfasst und auch rollenspielerisch gut umgesetzt. Der ein oder andere ist sich dabei seiner Rolle, die er zu spielen hat, auch durchaus bewusst und geht damit sehr offensiv um. Andere hingegen sind nach wie vor immer wieder "vor Ehrfurcht erstarrt", wenn es darum geht sich mit weltlichen, kirchlichen oder magischen Autoritäten auseinander zu setzen. Insgesamt waren aber vor allem dir großen Momente der Kampagne sehr episch und mit viel Pathos versehen, allen voran Rohals Tod, die Schlacht um Kurkum und der Tod zweier Helden vor Eslamsbrück in Thalionmel-Manier.

Wulffried Humberg

[ | 13-10-05 | 09:42 | #4 ]

Für zieht die BK ihren Epos u.a. daraus, das Bob kein herkömmlicher Superschurke ist, der "nur" die Weltherrschaft und/oder Zerstörung im Sinne hat. Er ist eine ausgeprägte Figur, mit nachvollziehbaren Motiven, durchdachtem Handeln und einer eigenen Weltsicht. Viele können damit etwas anfangen.
Gar manche Völker oder Teile davon begrüßen sogar sein Kommen und Tun um die Welt zu verändern, Machtverhältnisse zu brechen, ein neues Zeitalter einzuläuten, selber mehr Macht und Freiheit zu erlangen.

Dieses Zusammenspiel aus seinem Tun und der Reaktion ALLER Völker auf ihn; im Positiven wie im Negativen, macht für mich bzgl. der Story den Epos aus.

Bzgl. unserer Helden: die BK war der krönende Abschluß des Hauptcharakters unserer Gruppe, ein Magier, der seit 12 Jahren vom Meister aufgebaut worden war. Um ihn herum wurden alle Abenteuer unserer Gruppe gezimmert. Das hat auch eine stetige epochiale Stimmung erzeugt.

Mein Krieger, der der älteste Mensch der Gruppe war (wir hatten auch einen jungen Geoden dabei), konnte viele Geschichten ingame beitragen, die ich selbst als alter DSA-Hase (seit 6.12.84) erlebt habe, die aber meinen Mitspielern und deswegen deren Helden unbekannt waren. Also alle Abenteuer, auf denen die Bk fußt, die dort und in diversen Prophezeihungen wiederhallen oder in diese eingebaut worden sind: zB In den Fängen des Dämons, Die sieben magischen Kelche, Die Kanäle und Bettler von Grangor, usw.
Hier wurde unserer Gruppe der Jahrzente umspannende Aufbau der BK bewußt.

Georg

[ | 25-10-05 | 08:33 | #5 ]

Nenn ihn BITTE nicht BOB!

Cora

[ 26-12-05 | 00:34 | #6 ]

Hmmmm....Schwer zu sagen...
Recht gemischt war das.
Ich denke, es kommt auch immer auf die Tagesform der Spieler und die Umstände an, ob man am Spielabend entsprechend Pathos, Tragik, Heroik und Epik rüberbringen bzw. ob sich sowas ausreichend entwickeln kann.
Mir ging`s zumindest oft so, daß ich mir beim Vorbereiten pathetische Szenen gedanklich ausgemalt und entsprechend vorbereitet hab (mit passender Musik, Ansprache eines NPC, Detailausarbeitung einer Szenenbeschreibung usw.) und es kam dann bei den Spielern gar nicht so an weil sie sich grade um die Chips kabbelten, vorher gestritten hatten, mit Triefnase und übermüdet amTisch saßen usw...
Und zugegebenermaßen hab ich auch manchmal den Fehler gemacht, entsprechende Szenen zu spielen, bevor unsere Tochter im Bett war! Nichts ist tödlicher für die Stimmung am Spieltisch wie ein Baby! Ich denke da nur an DIE große Szene, Rohal kehrt zurück:
Meisterin: "...Er ist es tatsächlich! Er ist zurückgekommen! Da steht er leibhaftig vor euch,...(beschreib, Pathos, bombastische Hintergrundmusik).... Und er wendet euch sein Antlitz zu und spricht:"
"Aggadabu bu buda gulugurubah! " (kräht es unter dem Tisch von unserer 11 Monate alten Tochter)
Derlei Anekdoten gab`s einige und im Nachhinein ist es ja auch echt lustig, aber am besagten Spielabend kann es einem wirklich alles versauen...

Andererseits hab ich auch erlebt, daß völlig unvermutet von Spielern ausgehend oder einfach von der allgemeinen Stimmung her plötzlich so ein Hauch von epischer Tragweite das Geschehen überzieht. Sei es, weil die Spieler sich plötzlich ungewöhnlich heroisch oder auch
mit-fühlend verhalten (sowas kann z.B. passieren, wenn einem tobrische Flüchtlinge begegnen, die von ihrem Leid erzählen...) oder daß die Spieler einfach derart in die Geschichte hineingezogen werden, daß es über das normale Maß hinausgeht...

Wirklich episch war bei uns jedenfalls das Ende der Kampagne. Es hat keiner überlebt, doch es war ein höchst heroischer Abschied eines jeden auf seine Weise. Ein Blick auf`s Schlachtfeld zurück, auf das erreichte und erlebte hat noch einmal deutlich gemacht, was unsere Gezeichneten doch für ein erfülltes Leben hatten (in jeder Hinsicht, sowohl gut als auch böse) und was sie geschafft haben und ein letzter Blick auf die Hinterbliebenen war zugleich der Blick auf die Zukunft Aventuriens - eine Zukunft, die sie mit ermöglicht haben.
Und dazu noch als Musikstück das Finale von `Once upon a time in the west` - das KANN nur erhebend sein. Die Spieler saßen am Ende alle mit Stolz im Blick aber feuchten Augen noch gut 20 Minuten schweigend am Tisch.... Und ehrlich gesagt, genau DAS war es, was ich am Ende dieser langen langen Kampagne sehen wollte. Soviel Pathos mußte sein. Und daß dieser Pathos ihnen so nahe ging, war für mich so die Bestätigung, daß die ganze Mühe sich gelohnt hat (trotz mancher verpatzter Szenen, die mich zwischendurch fast zur Verzweiflung getrieben haben...;-)!

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