Das Borbarad-Projekt

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Betreff: Diskussion zum Archetypen-Aufruf...

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Mysticus

[ | 06-11-03 | 02:08 | #31 ]

Ich möchte hier noch einmal Ebrajins Meinung zu der Borbarad-Kampagne und der Anti-Einsteigerfreundlichkeit bestätigen.

Das ist nichts für Einsteiger oder Rollenspielanfänger, auf gar keinen Fall. An der G7-Kampagne kann man wachsen, Meister und Spieler erzeugen eine Art Synergiepotential, wobei Energie generiert wird - das kann allerdings auch kontraproduktiv werden, wenn der Meister irgendwann zuviel weiß und dementsprechend die Spieler abhängt.

Dabei reicht es, wenn einige Spieler abgehängt werden und ein oder zwei Spieler am Ball bleiben - die Kampagne kann dann scheitern, regelrecht kaputt gehen.

Dreimal habe ich die G7-Kampagne gemeistert, zweimal komplett, einmal nur von Rohals Versprechen über Siebenstreich, Rausch der Ewigkeit und einige Nebenabenteuer dazu. Das dritte Mal tat mir die Gruppe von einem guten Freund leid, der einfach nicht mehr die Zeit hatte um es zu Ende zu bringen - und zudem hatte er schon ein paar Spieler verloren, die Kluft zwischen den Abonnenten des Botens und derer, die ständig alles lasen und den entsprechend weniger firmen DSA-Spielern, die das Ganze mehr als Nebenhobby betrachteten wuchs und führte zum Split.

Die G7-Kampagne ist die Krone aventurischer Abenteuer, und dafür braucht man nicht nur exzellente Spieler, sondern vielmehr auch exzellentes Hintergrundwissen - und so schrieb ich bereits im Forum auf www.dsa4.de, dass ein Angehen der Kampagne nicht lohnenswert ist, wenn man sich nicht in den Hintergrund Aventuriens reingelesen hat.

Archetypen lehne ich nicht grundsätzlich ab, bin aber der Meinung, dass sie wohl nicht viel mehr als das Idealbild eines Helden, wie er ungefähr aussehen sollte, darstellen kann.

@Radul Aljett:
Ach, hier bist du jetzt gelandet? Die Stimmung, die du mit deinen Posts vermittelst, ist immer noch die gleiche. Wirklich konstruktive Kritik hast du nicht geäußert, vielmehr hast du in die Posts von anderen Dinge hineininterpretiert, die sie nicht geäußert haben, die du aber gerne so herausliest.

Und was du mit dem Vergleich "Die Toten des Winters" und der G7-Kampagne erreichen willst, das weiß ich nicht. Der HârnMaster-Vergleich mit DSA4 ist vielleicht nicht so angebracht.

Wie wäre es denn mal mit einer etwas positiveren Allgemeineinstellung?

Mysticus

Radul Aljett

[ | 06-11-03 | 08:05 | #32 ]

@Hogun

Charakterentwicklung?
Ja und Nein!
Nein weil die Kampagne schon auf einer recht hohen Stufe startet, und die Chars schon entsprechend "vor"geformt worden sind.
Bei der 7 G brauchst dsu als Chars Helden, oder zumindest Heldenmaterial.
Nicht Glücksritter auf Schatz und Auftragssuche.
Nein, weil die verglichbare TEW mit Anfängercharakteren startet und wenn du sie in den Sand setzt im Vergleich das Ergebnis bei Borbel nicht so schlimm ist.

Ja!
Weil in dieser Kampagne die Chars bis auf den Kern auf die Probe gestellt werden.
No fight is more noble, than a fight for a noble cause who is lost.
Das Licht am Ende des Tunnels in den Abs dieser Kampagne ist der Zug...

Aber Charakterentwicklung ist mMn ein dauerhafter Teil des Rollenspiels, mehr wollte Ich eigentlich oben nicht ausdrücken.

@Ebrajin von Tuzak

Bei deiner Warnung das die 7G für Anfänger ungeeignet ist,kann
Ich dir nur zustimmen.

Andererseits gibt es auch Umsteiger die ggf die 7G spielen wollen, bzw Umsteiger in eine Gruppe ohne geeigneten Char, bzw Spieler denen die Zeit fehlt ihre Chars hochzuspielen.

Bringt DSA in die Spiele Läden?
Aber dann sorgt dafür, das der support klappt!
Aud das AvAr habe Ich vier Wochen gewartet trotz Vorbestellung vor dem Erscheinungstermin.
Im Laden war ein FanPro Vertreter, der anstelle dessen, ArmalionProdukte(als Ersatz) loswerden wollte.

Rollenspiel erlebte nach meiner Erahrung in den letzten Jahren eine Renaissance.
D&D/D20 Neuauflage von Rolemaster.
Letztes Jahr in Essen neue deutsche rollenspiele.
Arcane Codex u.a.

Sebastian Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 06-11-03 | 15:11 | #33 ]

Zitat:  Nein, weil die verglichbare TEW mit Anfängercharakteren startet und wenn du sie in den Sand setzt im Vergleich das Ergebnis bei Borbel nicht so schlimm ist.


Da widersprichst Du Dir selbst. The Enemy Within mag zwar in sofern Ähnlichkeit mit der Borbarad-Kampagne haben, weil sie auch über einen längeren Zeitraum eine epische Fantasy-Geschichte erzählt, da hören dann aber die Gemeinsamkeiten auch schon wieder auf.
Es gibt keinen einzelnen, übermächtigen Feind, der zudem Halbgott (mit allen dazugehörigen Fähigkeiten) ist, und die Helden sind (wie Du selbst schreibst) unerfahrene Abenteurer, wenn sie in die Geschehnisse hineingezogen werden, und keine größten Helden des Zeitalters. Allerdings wage ich einmal zu bezweifeln, dass im Fall des Versagens der Helden in der G7-Serie weniger zu verlieren sei, immerhin geht es um nichts geringeres als die Ordnung der Schöpfung, möglicherweise sogar die Schöpfung selbst, wenn Borbarad deren Ordnung gänzlich in Frage stellen sollte.

Allerdings sollte man meiner Meinung nach sowieso nicht versuchen, die Borbarad-Kampagne zu bewerten, indem man sie mit Kampagnen anderer Spielsysteme, Filmen oder Büchern vergleicht. Vielmehr sollte man sie vor dem Hintergrund Aventuriens und der Fan(Pro)-Publikationen zu DSA betrachten. Und da ist die Borbarad-Kampagne zweifellos (vielleicht neben der Phileasson-Saga) die Krone der Heldenepen. Ganz einfach deshalb, weil keine andere Serie die Spieler so sehr am Weltgeschehen teilhaben ließ und mit soviel Material und Hintergrund außerhalb der Abenteuer versorgt wurde. Es ist nämlich meiner Meinung nach bei weitem nicht selbstverständlich, dass zu einer Abenteuerserie über Jahre hinweg unzählige Artikel im Aventurischen Boten erscheinen, diverse Zusatzregeln entworfen werden (beispielsweise die Vampirregeln aus UG) und es sogar eine eigene Hintergrund-Publikation gibt (Borbarads Erben).
Jeder Vergleich mit einem anderen Spielsystem scheitert schon allein daran, dass keine zwei Systeme gleich sind und deshalb im subjektiven Empfinden immer auch persönliche Sympathie für das System eine Rolle spielt. The Enemy Within ist in meinen Augen zwar zweifellos eine grandiose Kampagne, ich würde sie jedoch deutlich hinter der G7-Kampagne anordnen, weil mir einfach die Welt von Warhammer Fantasy mit ihren faschistischen Elementen nicht gefällt. Das kann sicher reizvoll sein, wenn man statt dem Blümchen-Fantasy (wie es DSA oft vorgeworfen wird) lieber Dark Fantasy spielt, aber ich persönlich bevorzuge da doch die gemäßigtere und überschaubare Ordnung in Aventurien. Klar, auch da gibt es faschistische Priesterkaiser, Inquisitoren oder horasische Sekten, aber sie sind nicht so vorherrschend wie bei Warhammer.

Betrachtet man die G7-Kampagne als das, was sie sein soll, nämlich eine epische Kampagne für die Welt Aventurien und die Regeln von DSA, dann ist sie zweifellos ein fantastisches Erlebnis. Ein Vergleich mit Tolkiens Herrn der Ringe oder Kampagnen aus anderen Systemen ist einfach unangebracht, weil die Borbarad-Kampagne niemals den Anspruch erhoben hat, sich an Tolkiens Meisterwerk oder anderen Rollenspielkampagnen zu orientieren.

Mir wäre es also sehr lieb, wenn wir die Diskussion darum, ob die Borbarad-Kampagne nun die Krone der Rollenspielschöpfung darstellt oder nur als Altpapier taugt, an dieser Stelle einstellen würden. Das Borbarad-Projekt richtet sich nunmal an solche Spielleiter, die mit Begeisterung die Kampagne leiten. Wer sie als Schund betrachtet, dem können wir hier nicht helfen (und erheben auch garnicht den Anspruch, dies tun zu wollen).
Das Borbarad-Projekt ist wohl der denkbar ungünstigste Ort, um irgendwen davon überzeugen zu wollen, dass es weit bessere Kampagnen da draußen gibt.

Gruß und so,
Sebastian

Hogun

[ | 06-11-03 | 16:18 | #34 ]

Zum Thema Charakter-Entwicklung möchte ich noch sagen, dass auch Helden höherer Stufen durchaus charakterlich noch formbar bleiben. Und zwar gerade die!
Wenn man ruhmreich aus Ork- / Oger- / Khomkrieg hervor ging, dann schockiert es einen doch noch viel mehr, was Borbarad da tut, einfach weil man es als erfahrener Zauberer / Geweihter / Krieger viel besser nachvollziehen kann, was Borbarad da für unmöglich großes Potenzial besitzt und einsetzt. Für Alrik-Normal-Aventurier ist es erschreckend, für einen erfahrenen Helden schlicht schockierend.
Was er da abzieht stellt alle vorigen Kämpfe und Herausforderungen in den Schatten, gerade das macht es so schlimm.

Mysticus

[ | 07-11-03 | 12:21 | #35 ]

Genau das ist es, was ich auch ausdrücken möchte, werter Hogun.

Bei uns gab es Spieler, die sich nach "Goldene Blüten" wandelten, die auf einmal ihre Wichtigkeit erkannten, die sich in den letzten drei Hauptteilen der Kampagne und bereits in Stufe 20 und höher änderten.

Diese Helden hatten so viel erlebt, so viel durchgemacht - und trotzdem gab es für sie noch die Möglichkeit, sich komplett zu verändern. Ich habe einen Brabaker Dämonologen gespielt, der seinen Besitz der Zwölfgötterkirche überschrieben hat und den Tempeln der Zwölfe viel spendete - und er schwor der Dämonologie und allen schwarzmagischen Zaubern ab.

Das ist mMn etwas, was in anderen Abenteuern nicht passiert wäre, und ich weiß nicht, ob man das mit Archetypen auch geschafft hätte, ich bezweifele das.

Mysticus

Tore Tyrsson

[ 07-11-03 | 14:20 | #36 ]

@Sebastian

Ich meinte das mit den Spezialisten, nicht bezogen auf Für oder Wider zu Archetypen, sondern bezogen auf das Tiefenwissen. Ohne kommerziellen Erfolg kann man solches nicht bedienen.

Meine Haltung zu dem Sinn dieses Forums, kann ich nicht als gegensächlich zu Deiner Meinung betrachten. *grinstbreit*

@ Hogun

Warum nur, warum nur, ich hoffe es liegt nicht an meiner Teilnahme.

Gruß

Tore

Morgul Administrator des Borbarad-Projekts

[ 07-11-03 | 17:09 | #37 ]

Ich weiß eigentlich nur von Sebastian, dass er auf der RatCon bei den fanpro-interna war und da klang alles irgendwie ernüchternd. Wenn schon einige neuere Abenteuer nur in einer Auflage von 1500 gedruckt werden, dann sieht es wohl kaum danach aus, das DSA bald wieder bei Vedes, Kaufhof verkauft wird und das liegt nicht an fanpro, sondern an der anderen Seite. RPG ist halt mal ein Nischenprodukt und ohne riesige Werbemaßnahmen und Großinvestoren wird sich da nichts in näherer Zukunft ändern. Schmidt hatte es da noch einfacher neben vielen Puzzles, Mensch ärgere Dich nicht usw. mal 10000 Abenteuer zu drucken und an die Händler mit zu verteilen, aber mittlerweile ist das Produkt RPG einfach zu riskant um es in Riesenauflage mit entsprechender Abnahmeerwartung auf den Markt zu schmeißen. Letztendlich will ich eigentlich damit sagen, dass ich jede noch so kommerzielle Idee von fanpro dulde, da ein großer Absatz nur wieder dem System zugute kommt. Wenn Geld in der Kasse ist, riskiert man halt auch mal ein paar Publikationen mehr im Jahr. Wenn mir dann was halt nicht gefällt blättere ich drüber, verändere es oder kauf es nicht.
Die Archetypen aus den bisherigen Boxen habe ich auch nicht eingesetzt, aber die kleine Hintergrundstory und die Zitate waren doch eigentlich ganz nett.

Jörg

Hogun

[ | 08-11-03 | 09:56 | #38 ]

@Tore: Nö, an dir liegts nicht...

Schade dass RPG so ein Randprodukt ist... Es ist doch viel kommunikativer, fordernder und abwechslungsreicher, als irgendwo den ganzen Tag Ballerspiele aufm PC zu zocken, oder?
Wenn ich jetzt mal eine These aufstellen darf: Unsere Gesellschaft leidet heut mMn sowieso an einer zunehmenden "geistigen Vereinfachung", laut FanPro-Umfragen sind so ca. 90 % der DSA-Spieler Gymnasiasten / Studenten und Rollenspiel (wenn es anspruchsvoll betrieben wird) ist nun mal was für Leute mit etwas mehr Grips und Vorstellungsvermögen im Kopf.
Und deshalb haben wir das Problem, dass sich ein großer Teil des Nachwuchses lieber zuhause vor die Glotze setzt und noch mehr verblödet, anstatt mal etwas kreatives auszuprobieren.
Aber diesen Zustand kann FanPro nicht ändern.
Schade eigentlich...

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