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Betreff: Goldene Blüten auf Blauem Grund

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Morgul Administrator des Borbarad-Projekts

[ | 21-07-03 | 19:41 | #1 ]

Und wieder mal Zeit für BP-interaktiv!!!
Der Bereich "Meistertipps" beim Amazonenklassiker "Goldene Blüten.." soll nicht mehr lange eine Baustelle sein und so will ich nun mal in die Hände spucken und mit den nötigen Arbeiten beginnen. Aber warum sollten nur meine Ideen verwurstet werden, wenn ihr das Abenteuer schon gespielt oder vorbereitet habt und bei euch zu Hause Unmengen von Entwürfen rumfliegen, die bisher nur darauf warten verwertet zu werden. Ein paar schöne Beispiele gibt es ja schon bei den Kommentaren zum Abenteuer.

Also hier meine Fragen:

1) Wo seht ihr Schwachstellen im Abenteuer und wie könnte man diese ausmerzen?

2) Was für stimmungsvolle Szenen könnte man noch ergänzend einfügen?

3) Welche Materialien (Karten, Handouts...) fehlen?

4) Welche Meisterpersonen könnten noch zusätzlich auftreten?

5) Welche Szenen könnte man noch umfangreicher ausarbeiten und wie stellt ihr euch das vor?

6) Welche Fehler sollte man beim Leiten des Abenteuers nicht machen?

7) Wo gibt es Alternativen zu der offiziell vorgeschlagenen Handlung und wie sehen diese aus?

Soweit erst einmal von mir, falls mir noch was einfällt melde ich mich und hoffe, dass eine gute Spielhilfe entsteht.

Also ran an die Tasten und posten, posten, posten!!!


Jörg

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ 21-07-03 | 22:09 | #2 ]

Heyho!

Ich schreibe mal meine generellen Eindrücke zum Abenteuer, ohne zuvor nochmal reinzuschauen. Konkretere Dinge folgen vielleicht später:

Die Szenerie von GBBG gefällt mir sehr gut, das Ende ist großartig und die Hintergrundstory ist auch schön. Aber Lena Falkenhagen hat mE das größte Sakrileg begangen, was man als AutorIn begehen kann: Sie hat kein Abenteuer für Spielercharaktere geschrieben, sondern ein Theaterstück für NSCs, bei dem die Helden zuschauen können.

Das fängt beim Intro an: Ayla Ylasil hat einen coolen Auftritt, beäugt die Helden skeptisch, redet vom Ruhm ihrer Königin, etc... Helden der 13.-15. Stufe darf man aber so nicht in einer Kneipe anheuern, mit einer mickrigen Geweihten Amazone vor den Kopf stoßen, die sie nicht ernst nimmt und ihnen einen ziemlich niedrigen Auftrag geben will. Eine bratzige Königinnentochter finden und nach hause bringen? Ein Auftrag für solche Recken, für die Gezeichneten gar?! Also bitte! Überfliegt einfach mal den Abschnitt "Im Namen von Kurkum": Ayla erwartet die Helden, Ayla hält eine flammende Rede, Ayla gibt gnädigerweise viele Informationen, Ayla betont, Ayla plant, Ayla setzt fest. Die Helden dürfen nichts tun außer Bereitwilligkeit zur Hilfe beteuern. Ätzend.

Aber es geht weiter in dem Stil, die Szenenbeschreibungen sind auf maximale Wirkung der NSCs ausgelegt: Ayla und jede andere Amazone ist eine coole, elegante, rondragefällige, endlos stolze Kämpferin, die den Helden keinerlei Respekt schuldig ist. Passt zum Image, aber in einem Abenteuer dieser Stufe ist das für die Spieler einfach nur blöd.

Der Dharai wird in einer großartigen Szene von den Amazonen vertrieben, die Helden dürfen die Dörfler versorgen und ein paar Infos sammeln, sogar Ulissa verhaften, aber sie ist die tatsächlich Handelnde, im "Gericht" können die Helden wiederum nur zuschauen, ihre Aufgabe als Zeugen wirkt in dem ganzen Szenario, das mit den Helden gar nichts zu tun hat, unplausibel.

Der "Flug des Raben" ist total vorhersehbar, wieder ist es das Pferd, das handelt, nicht die Helden, der Rabe trägt ihn zu Smardur, der Held berichtet, Smardur handelt. Die Gegner kommen, die stolze Dedlana wirft sich todesmutig entgegen und die Helden schauen wieder zu. Kein Wort darüber, wie die Helden zur Formierung der Verteidigung beitragen könnten. Notmarker darf einer der Helden erledigen, danke schön, diese Szene hat Potential. Der Beschwörer kommt in die Burg, die Helden schauen zu, legen MU-Proben ab, sind hilflos vor Grauen - alles großartig beschrieben, aber eben alles eine Peep-Show. Alles was sie dann noch tun dürfen, ist fliehen. Yppolita kommt und fällt, Smardur kommt und fällt und richtig: Ayla spricht die letzten Worte über der zerstörten Burg, Ayla trägt auch Yppolitas Schwert zu Gilia, was die Helden weiter tun: nicht so wichtig.

Fazit: Hätte ein Buch werden sollen, als Abenteuer im engen Sinne taugt GBBG gar nicht. Wenn man sich als SL aber dieser Probleme bewusst macht und seine Helden dort inszeniert, wo von der Autorin die Amazonen inszeniert werden, kann es eine wirklich grandiose Szenerie werden! :)

Lieber Gruß, Windfeder

Sebastian Meyer Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 21-07-03 | 22:46 | #3 ]

Auf jeden Fall muss ein Link zum genialen Comic von heldenzeitalter.de gesetzt werden! ;)

Sebastian

Stephan

[ | 22-07-03 | 00:34 | #4 ]

Ich habe GBBG nicht mit den Gezeichneten gespielt, sondern mit Helden, die damals Yppolitta aus den Intrigen von Xeraan (Göttin der Amazonen) gerettet haben und die noch Seite an Seite mit Lutisana von Perricum 10 Hal gegen die Oger gekämpft haben.

War ein unglaubliches Festival der "Aha-Effekte", nicht sonderlich positiv (für die Spieler), aber wirklich gut.
Und die Anwerbung und Stellung der Helden im Abenteuer wurde natürlich von mir Dank der persönlichen Bekanntschaft mit der Amazonenkönigin erheblich aufgewertet und neu aufgearbeitet..

Rashidanya Administrator des Borbarad-Projekts

[ 24-07-03 | 13:17 | #5 ]

Was ich gemacht habe, war ein "Szenen-Fahrplan", also wann geschieht was auf der Burg/im Umland etc. und habe dann verschiedene Szenenvorschläge aus dem Abenteuer ausgearbeitet (Brand im Torturm, etc.) mit eigenen vermischt. Das hat mir als Meisterin den nötigen Überblick verschafft und ich tat mir leichter mit dem Improvisiern und Darstellen des "Burglebens".

Weiters habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Schlacht am Ende schon für den Meister sehr verwirrend ist. (Allein wo die Helden sich im Kampf befinden, sie an die richtigen Stellen dirigieren etc.) Ich glaube, da muß man sich schon im Voraus einiges an Gedanken machen, wie die Schlacht in etwa ablaufen wird...

Außerdem fand ich es ein bisschen schade, daß es unter den Bauern keine Persönlichkeiten gab. Auch ein Punkt, um den man sich als Meister kümmern muß.

Julia
PS: Alles was ich geschrieben habe, klingt ein bisserl nach allgemeinen Meistertipps. Naja, vielleicht ist ja was sinnvolles dabei.

Movert

[ 24-07-03 | 16:39 | #6 ]

Wichtig für die Kampagne sind IMO in diesem Abenteuer drei Dinge:

Erstens erleben die Helden hier das erste Mal, was Borbarads Invasion für Tobrien bedeutet. Hier können einem schon die Meistertipps aus Brogrars Blut und Borbarads Erben helfen, besonders die Entsetzenregel (die man sowieso in der gesamten Kampagne gut gebrauchen kann)

Zweitens hat man hier als Meister die Gelegenheit, den Helden, Spielern und sich selbst grundsätzliche Dinge zum Thema "Verhalten in der Schlacht" klarzumachen, quasi als Trockenübung für RdE.

Drittens und Wichtigstens: Die Helden werden diese Schlacht verlieren. Und sie werden - Borbarad-Kampagne hin oder her - nicht damit rechnen. Zumindest bei mir war das so, das die Spieler echt geschockt waren. So nach dem Motto: "Hallo ? Bekloppt ? Das sind Amazonen, Kurkum, Yppolita. Die können nicht draufgehen."

Ich hab das Abenteuer damals auch mit dem Ende der Schlacht im Rondra-Heiligtum enden lassen. Die Spieler haben echt gedacht, sie hätten was grundlegend falsch gemacht und hätten verloren.

Windfeders Kritik an dem Abenteuer ist aber sehr richtig: Viele entscheidende Szenen sind zu stark "geskriptet". Im Gegensatz zu vielen anderen Abenteuern lässt sich das aber leicht ausbügeln, indem man z.B. die Helden den Dharai verbannen lässt. Man muss nur aufpassen, die Amazonen nicht als inkompetente Emanzentruppe hinzustellen.

Antarigo

[ | url | 25-07-03 | 08:37 | #7 ]

Hier ein Paar Anmerkungen (ich leite es gerade zum zweiten mal)

Amazonen sind ein Reitervolk
In meiner Gruppe sind ein paar erfahrene Krieger. Deshalb beratschlagen sie gemeinsam mit Dedlana alle wichtigen Dinge. Dabei achte ich darauf, dass die Ideen der Amazonen (im Test wird extra erwähnt, dass sie ein Reitervolk sind) imme rein wenig zu offensiv sind. Also Belagerung nicht wirklich ihr hautpthema ist und sie durchaus kompetente Ratschläge schätzen. Also die Burgverteidigung und die Evakuierung haben sie gemeinsam geplant.

Yppolita ist eine Königin
Erfahrung der Helden hin oder her. Sie haben es hier mit einer Königin eins Volkes zu tun und vor allem ist diese Frau sehr erfahren. Also stehen selbst hochstufige Helden weit unter ihr

Ayla von Donnerbach
Sie ist eine Pristerin der Göttin, Tempelvorsteherin. Mein Ritter der Göttin (ich hab eine Rondrageweihten dabei) kommt mit dieser Frau hervorragend zurecht. Beide stehen gleichberechtigt nebeneinander und im Belagerungsleben der Burg sprechen sie sich ab (natürlich nicht über dass Thema (U)Lissa) und teilen sich die vielfältigen aufgaben. Mein Geweihter hält auch den einen oder anderen Gottesdienst ab.

Die Hexe
Meine Helden bekommen alle zwei bis drei Bauern umd die sie sich besonders kümmern / bewundert werden / verführt werden usw... Nebenbei huscht da auch immer die Hexe mit ihren sabotageakten bzw. spionageacken dazwischen. Eigentlich sind da alle genug beschäftigt.

Erkundungen der Helden
Die Erkundungen im Feindeslager und auch hier die versuchten sapotageakte durch die Helden sind durchaus kompelx. Man muss nur das Lager vernünftig aufbauen.

Belagerungsszenarien
In einer Belagerung sind die Figuren innerhalb der Mauern meist immer die Reagierenden. Gerade das ist mal was schönes. Es ist herrlich die Geduld der Helden auf die Probe zu stellen.

Drache
Bei mir ist ein Helde (er kannte das Buch "Gabe der Amazonen (!?)" und damit auch die Geschichte über den Drachen. Im wird dann in der Entschlacht die Ehre zuteil - Bei mir ist das auch der Held, der damals im Tal der Elemente (GM) zufüllig ein Update über 1000 Jahre Drachenherrschaft vom schwarzen Drachen bekommen hat ;-)
Ich denke man kann das sehr stimmungsvoll für einen Helden gestallten vor einem Drachen zu stehen und mit ihm zu reden - auch hochstufige Helden haben noch nicht unbedingt einen Drachen gesehen.

Endschlacht
Ich denke hier kann man jedem Helden einen entsprechenden Gegner stellen, der ihn so richige vordert. Ich würde da auch die Kämpfe nicht parallel sondern leicht versetzt durchführen, damit man auch die Zeit hat sie richtig auszukosten.

Stimmung
Meine Helden sind bis zu letzt davon ausgegangen, dass sie irgendwie noch gewinnen werden. Ich finde die Idee:
1. Angriff: Sieg der Helden
2. Scharmützel: Siege auf beiden Seiten
3. Endschlacht Teil 1. Sieg der Gegner
3. Endschlacht Teil 2. Drache - Blatt wendet sich
4. Ende Helden und Amazonen verlieren doch
Und nun müssen meine gebeudelten Helden sich aus dem Gebiet flüchten. Auch was, mti dem "große" Helden erst mal ferig werden müssen.

Ach ja, ein Tiel der Helden wird bei mir nach ersten Erkundungen und Meldungen in den Winter des Wolfes gehen.

cu

Michael

Hogun

[ 25-07-03 | 13:10 | #8 ]

Die Stelle mit dem Dharai habe ich so abgewandelt, dass unser Praios-Geweihter ihn mit seinem Sonnenzepter, dass die Strahlen der aufgehenden Sonnen reflektiert, vernichtet.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorgängern an: Etwas zu sehr "Erlebnis-Kino". Aber die Stimmung, als Kurkum fällt, finde ich unbeschreiblich... die Helden haben (ihrem Empfinden nach) versagt. Punkt. Für den weiteren Verlauf finde ich es sehr gut, um die ungeheure Macht aufzuzeigen, die Borbarads Horden besitzen.

Zudem denke ich, dass die Helden, wenn man die Amazonen nicht zuuuuu abgehoben darstellt, mit ihnen durchsaus klar kommen.

Hogun, goldene Blüten mögend

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ 25-07-03 | 15:13 | #9 ]

Nur um das mal klarzustellen: Ich finde GBBG als Szenario genial! Aber nicht als Abenteuer, so wie es geschrieben ist. Klar: ich als SL kann vieles besser machen, aber meine Antwort an Morgul war eben auf die Probleme gemünzt, die das Heft aufwirft. :)

Lieber Gruß, Windfeder

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