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Betreff: zum Meister-Stil: mehr Lenkung oder mehr Freiheit?

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Thancred

[ 03-06-13 | 12:42 | #1 ]

Hallo, erfahrenere Meister!

Habe mit meiner Gruppe AoE vor etwas über einem Monat gestartet, was bei uns drei Sitzungen entspricht.

1. - Baliho und die Warenschau.
2. - Treffen mit den VIP´s in Anderath, Weg bis hinter Braunenklamm (Terkol).
3. - Balcken bis hinter Runhag (Kampf mit Korobar und seinen Schergen).

Ich habe gestern um eine Rückmeldung gebeten, was ihnen bislang besonders gut gefiel, was weniger.

Allen haben die Träume und allgemein die Stimmung sehr gut gefallen. Kritik übten sie daran, dass es sehr viele kleine Orte gewesen seien und sehr viele Gespräche mit Einheimischen, bei denen nichts Substanzielles in Erfahrung zu bringen gewesen sei.

Dazu muss ich sagen, dass die Gruppe Baliho Hals über Kopf verlassen hat, ohne die Bibliothek aufzusuchen oder irgendetwas zu recherchieren, obwohl ich mehrfach auf diese Möglichkeit hingewiesen hatte. Ab Braunfurt versuchte dann die Magierin, diesen Fehler zu korrigieren, indem sie jeden Tempel aufsuchte und überall lange Gespräche mit den Menschen geführt hat. Dennoch folgte die Gruppe nicht der Braunwasser und fand so nicht den Steinkreis und den toten Druiden, was ihnen bei Runhag aufgegangen ist. Die waren kurz davor umzukehren!!

Jetzt hat ein Teil der Gruppe den Eindruck, dass zu viel gequatscht wurde, während die Magierin sich ärgert, wichtige Infors übersehen zu haben.

Wie hätte ich mich als Meister verhalten sollen?

Ich hätte natürlich straffen können. "Bei Gesprächen mit den Bewohnern erfahrt ihr nichts Neues" oder "Ihr zieht durch drei weitere kleine Orte, ohne das sich Wesentliches ereignet - und schon wieder wird es Nacht...", dafür aber jedes mal, WENN ich mit ihnen rede, die wichtigen Info´s Preis geben. Aber dann ist das so vorhersehbar für sie (" Ah... der Meister redet mit uns. Jetzt kommt was Wichtiges!") und noch linearer, als es das AB ohnehin schon ist. Und ich WOLLTE die Gruppe doch ein wenig rätseln lassen, was da los ist, was ist wahr, was nicht was ist relevant, was unwichtig...? Kurz: Ich habe versucht, die Handlungsmöglichkeiten so breit wie möglich zu halten und so wenig wie möglich zu lenken. Wenn sie reden wollten, habe ich mit ihnen geredet, wollten sie vorbeiziehen, habe ich sie (nach kurzer Frage: "Ihr wollt jetzt also lieber...?") ziehen lassen.

Wenn das aber nicht gut ankommt, muss ich eventuell bei UG Einiges straffen oder vereinfachen, denn da müssen die ja noch viel mehr durch Orte ziehen und mit Leuten reden...

Sollte ich meinen Stil anpassen/verändern? Wo kann ich was verbessern?

Beitrag editiert am 3.6.2013 um 12:43 Uhr.

Radul

[ | 03-06-13 | 13:45 | #2 ]

1 Das "Abenteuer" ist zum grossen Teil ne Sightseeingshow .

Warum man nennenswert in Baliho sich Informieren müsste ist mir nach DSA Standards nicht ersichtig, besonders da das in hartwurstige Schikane ausartet.

Warum hätten sie dem Braunjwasser folgen sollen/müssen, was hätte das finden des Druiden gebracht?

Also jedesmal die Blubberrunde geben, hätte ich nicht gemacht. Da sie in Baliho sich nicht informiert haben müssen sie damit leben, improve, adapt, overcome.

PS du hast damit nicht die Handlungsoptionen erweitert, sondern praktisch immer wieder dasselbe wiederholt.

2 Wie sind sie eigentlich mit den tollwütigen, rechtsbrechenden Progrom und Massemord ankündigenden Praidioten in Anderath verfahren?

Beitrag editiert am 3.6.2013 um 13:58 Uhr.

herzenskalt

[ | 03-06-13 | 14:41 | #3 ]

Zitat:  2 Wie sind sie eigentlich mit den tollwütigen, rechtsbrechenden Progrom und Massemord ankündigenden Praidioten in Anderath verfahren?



Ich fall gleich vom Stuhl... Wie sollte man denn mit "ihnen" verfahren?

Radul

[ | 03-06-13 | 15:27 | #4 ]

Autoritäten informieren, Festnehmen, Widerstand rücksichtslos niederkämpfen und Autoritäten übergeben! Ignorieren....

Beitrag editiert am 3.6.2013 um 15:28 Uhr.

herzenskalt

[ | 03-06-13 | 16:28 | #5 ]

Troll gefüttert. Sorry. Aber ich habe wenigstens geschmunzelt ;).

Thancred

[ 03-06-13 | 16:34 | #6 ]

[qote] Wie sind sie eigentlich mit den tollwütigen, rechtsbrechenden Progrom und Massemord ankündigenden Praidioten in Anderath verfahren? [qote]

Also: bei mir waren die nicht tollwütig und haben auch keine Pogrome und Massenmorde angekündigt, sondern eher subtile Drohungen gäußert, wie z. B "eingehende Untersuchungen". Auch habe ich versucht, die "Praioten" nicht als einheitliche Masse, sondern möglichst differenziert darzustellen.
Meine Gruppe hegt ohnehin recht große Vorurteile den "Praioten" gegenüber. Die wollte ich nicht bestätigen, sondern ihnen zeigen, dass es innerhalb der Praios-Dienerschaft unterschiedliche Fraktionen und ganz verschiedene Menschen gibt.

Meine Gruppe war von der Versammlung recht eingeschüchtert, von meiner Magierin mal abgesehen, die sich enorm viel auf ihren Namen (von Ilmenstein) einbildet.
Sie war denn auch die Einzige, die es gewagt hat, ungefragt zu sprechen. Und hat auch nur anderslautende Vorschläge gemacht.

Welche Autoritäten hätte sie denn informieren sollen? Andere Hochgeweihte (die nicht in Anderath sind)? Baron Arbolf (der "endlich seine Ruhe will") oder Waldemar von Weiden? Oder gleich Brin und Amene?
Festnehmen geht doch gar nicht. Da waren rund 100 Leute auf dem Hof, darunter 8 Bannstrahler (=Kämpfer) und zwei hochrangige Magier.

Nein... alles außer sachlichen und höflich vorgebrachten Einwänden wäre nicht gegangen. Hätten die "Helden" nur den Versuch gemacht, zu randalieren, dann hätte ich mich gezwungen gesehen, die 100 Praioten entsprechend reagieren zu lassen.

Zum Glück kam nichts anderes als Höflichkeiten, denn später sollen sie ja (teilweise) mit diesen Leuten kooperieren.

Zu deinem Einwand, Radul, was die Blubberrunde betrifft: Dem entnehme ich, dass du mir rätst, in Zukunft nicht zu viele "kleine" Gespräche auszuspielen, um die Dynamik zu erhalten. Das trifft sich in etwa mit dem, was ich mir selbst auch schon dachte. Aber ich finde es fast ein bisschen schade.

herzenskalt

[ | 03-06-13 | 16:47 | #7 ]

Spar dir den Atem, Thancred; lass dich nicht kitzeln. Die Schwierigkeiten des Abenteuers liegen im sehr linearen Geschehen, das hübsch verpackt werden will, um nicht railroaded zu erscheinen und nicht in der Ausgestaltung des Treffens in Anderath, das m.E. gut dargestellt, aufgebaut und präsentierbar ist. Abgesehen von seiner dramaturgischen Notwendigkeit hinsichtlich a) seinem Stattfinden und b) seines Ausgangs.

Ansonsten empfehle ich Eilmeldung an den/die Boten des Lichts, den Reichsbehüter und sowieso alle anderen, die nicht schon anwesend sind, das sind ja nämlich auch nur ein Großinquisitor, mehrere namenhafte Spektabilitäten, der Außerwählte der Bannstrahler... Alles ohne Rang und Namen. Logisch, da vermutet man natürlich erstmal das Schlimmste. Und dann noch im nächsten Abenteuer die fiese Vergewaltigung, wieso spielen wir dieses Spiel überhaupt? ;)

Radul

[ | 03-06-13 | 18:31 | #8 ]

@Thancred

Das wäre tatsächlich teilweise intelligenter und rechtmässiger.
Das die sich aber rausnehmen so eine Bischöfin der Traviakirche bzw deren Emissäre zu behandeln und intensive Untersuchungen gegen die Tsakirche einzuleiten bringt denen IMA gewiss keine Kekse ein.

Was wir informiert haben, war der örtliche Adel, über den die Rhodensteiner und Waldemar, daraufhin wurde die Bande verhaftet und der Grossinquisitor vom zwölfgöttlichen Konzil vorgeladen(der konnte sich dann als MitAngeklagter(wegen schwerer Pflichtvernachlässigung) auf Knien verantworten) und die wurden an die ganz kurze Leine gelegt.

Festnahmen gehen schon, wenn man z.b. den Donnersturm hat(dessen Fahrer laut Tom Finn dafür gesetzt ist oder in der 3er Edition wo das nicht so viele waren).

In der 4er Edition hätte ich durchaus Chars gehabt, die vom Inquisitor nach dem Anblaffen durch seine Hiwis Rossdienst verlang hätten.


In der 4ten Edition wurde der Grossinquisitor auch vorgeladen , Ucurian Jago unter Eskorte vorgeführt und das Ergebnis war für den Bannstrahl absolut unerfreulich und für den Grossinquisitor nicht wirklich erfreulich(der wurde für weitere Ausraster des Bannstrahles verantwortlich erklärt oder Orden wäre aufgelöst worden)



Mit Blubberrunde war gemeint, das ich nicht X - mal dieselbe ergebnislose Nachforschung ausgespielt hätte,
sondern das so beim oder nach dem 2ten oder 3tem abstrakt abgehandelt hätte.

Phaldas

[ 03-06-13 | 21:57 | #9 ]

Naja. Wenn deine Spieler überhaupt nicht reden wollen, ist das natürlich schade und dürfte, wie du richtig erkannt hast, spätestens bei UG signifikante Anpassungen deinerseits erfordern. Meistens ist es aber doch so, dass sich Spieler, die keine Freude daran haben mit dem Bauern von nebenan zu quatschen, einfach langweilen während das passiert. Ich würde also die Gespräche etwas straffen z.B. in dem nicht mehr jede Begrüssung und Vorstellung ausgespielt werden muss. Du lässt einfach ein paar einleitende Sätze fallen ("Nach einer knappen Begrüssung, die der junge Bursche ob deines herrischen Autretens nur stotternd übersteht und dem Austausch von Nettigkeiten wie etwa der Frage nach der diesjährigen Ernte, merkst du wie sich der Jüngling langsam für dich erwärmt und zusehends an Selbstsicherheit gewinnt"). So können die Spieler zum Kern der Sache kommen, aber du speist den redenden Spieler nicht einfach ab.

Zwischen den Orten musst du dann zusehen, dass du die anderen beschäftigst. Wie wärs wenn Mutter Linai einfach mal den grummelnden Spieler fragt, warum er so mißmutig sei und ob er etwas auf dem Herzen hätte ? Oder du lässt einen der Helden bei der Wacht dem stummen Geist der toten TSA Geweihten begegnen ? Schließlich ermöglichen auch die Träume nette Szenen, damit die Spieler sich nicht so langweilen.
Aber ja. AoE ist einfach ein lineares Abenteuer, dass vom Spannungsaufbau lebt. Wenn also das 10te Gespräch der Dramaturgie abträglich findest, kanzel es kurz ab.

Die Hinweise bezüglich der Praioten verstehe ich übrigens überhaupt nicht :). Ich war eher kurz davor einen der Helden über nach an einen Pflock zu binden oder dergleichen. Man schnauzt einen Großinquisitor nicht an und ganz sicher wählt man seine Worte gegenüber einem Bannstrahler mit Bedacht. Selbst wenn die Helden schon derart bekannt sind, dass sie sich vielleicht die ein oder andere Marotte erlauben können, sind sie doch in der hierarchischen Struktur Aventuriens bestenfalls irgendwo zwischen Junker und Baron einzuordnen. Und mal ein paar hochnäsigen Praioten so richtig die Meinung zu sagen, mag zwar recht erheiternd sein, sollte aber leichte bis mittelschwere Konsequenzen haben.

Exit

[ 04-06-13 | 22:38 | #10 ]

Ich habe UG gerade nicht so im Kopf, deshalb kann ich jetzt nichts im Hinblick auf zukünftige Herangehensweisen sagen.
Zu AoE kann ich allerdings was sagen.

Mir hat es vorher auch Kopfzerbrechen bereitet, wie ich den Helden die Informationen in Baliho vernünftig zuspielen kann ohne dass man einen oder mehrere Charaktere auf Schienen setzt. Meine Gruppe besteht fast ausschließlich aus so Pappenheimern die sofort mit fröhlichem Lied auf den Lippen loswandern, sobald sie hören es gäbe irgendwo irgendwas für sie zu tun.
Da ich aber drauf zählen konnte dass sie Mutter Linai nach ihrer Vision hinterher rennen um zu erfahren, was denn da eigentlich los war, konnte man das ganz nett bei der Traviageweihten verpacken.
Nachdem sie sich hat breitschlagen lassen doch nicht alleine und überstürzt loszuziehen trug sie den Helden eben auf, Karte und Informationen über Dragenfeld/Die Region einzuholen während sie sich im Gegenzug um Proviant kümmert.

Die einzelnen Dörfer habe ich dann ganz unterschiedlich genommen, in manchen gibt es ja tatsächlich das ein oder andere Bröckchen zu erfahren, in anderen habe ich die Beziehung zu Mutter Linai oder der mitgereisten Ehefrau eines Charakters vertieft. Die Druiden haben meine Helden links liegen lassen, was aber auch nicht stört. Meines Wissens nach erfahren sie dort doch nur mit Gewissheit von dem Angriff auf Delians Truppe und einen ersten Hinweis auf Kraftlinien. Die Kraftlinien kommen bei mir erst im "Zwischen den Abenteuern"-Teil und UG selbst dran, über den Angriff hat Delian die Helden, nachdem er aus Korobars Fängen gerettet wurde, selbst unterrichet.

Das Treffen in Anderath mit den Sonnenanbetern war bei uns jetzt auch kein allzu großes Problem.
Jago soll ja fanatisch und spinnert rüberkommen (hatte ich zumindest so interpretiert), bis ihn der deutlich besonnenere und (so zumindest von meiner Gruppe wahrgenommen) gerechte da Vanya dazwischenhaut und Jago an die Kandare nimmt. Zumal sich ja auch die beiden Spektabilitäten gegen ihn aussprechen.

Bene

[ | url | 14-06-13 | 09:16 | #11 ]

Ich spiele auch so gut wie alle Gespräche in meiner Runde aus. Und gerade in den ersten beiden Abenteuern, wo es eben geschrieben steht, dass die Helden am Schluss scheitern, kann es nicht schaden, sie in dem Glauben zu lassen, an den falschen Orten die falschen Informationen gesammelt zu haben. Die Helden tappen nunmal am Anfang im Dunkeln. Sie kennen den Namen und die Hintergründe der Bedrohung nicht. Das Wissen um das wahre Ausmaß der Schrecknisse erlangen sie nun einmal erst mit der Zeichnung des alleine Ahnenden.

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