Das Borbarad-Projekt

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Betreff: Absprache mit den Gezeichneten

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Morgul Administrator des Borbarad-Projekts

[ | 30-09-03 | 11:22 | #1 ]

Hallo BP'ler!
Ich schlage mich gerade mit der Frage rum, an wen ich das dritte Zeichen vergebe, weniger, das mir ein passender Held fehlt, eher deswegen, dass gerade das dritte Zeichen einen Helden grundlegend verändert und eine riesige Entäuschung für den Spieler sein kann, da er sich dann nicht mehr in seiner Rolle wohlfühlt.

Ich will hier fragen, wie ihr das mit den Zeichen gemacht habt.
Habt ihr vorher mit euren Spieler unter 4 Augen gesprochen oder sie einfach zu Gezeichneten gezwungen?

Jörg

Sebastian Meyer Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 30-09-03 | 12:03 | #2 ]

Moin!

Ich habe nichts dergleichen abgesprochen, sondern einfach einem Helden das dritte Zeichen "aufgezwungen".
Da ich mir aber auch nicht sicher war, ob der Spieler mitmachen würde oder aus Frust die Kampagne schmeißen, habe ich ihn schlichtweg während der Entwicklung des Zeichens beobachtet.
Gerade das dritte Zeichen bildet sich ja nur schrittweise heraus, so dass Du jederzeit die Entwicklung bremsen oder sogar in eine ganz andere Richtung lenken kannst, wenn Du merkst, dass Dein Spieler unzufrieden wird.
Ich habe mit der Schuppenbildung beispielsweise auf den Schultern angefangen, so dass sie sich noch gut verbergen ließen. Hätte mein Spieler jetzt protestiert und sich betrogen gefühlt, wäre es bei Schuppenbildung an Stellen, die sich gut bedecken lassen, geblieben. Dann hätte es keinen Haarausfall gegeben (der bei mir erst kam, als bereits fast der gesamte Körper geschuppt war) und der Held wäre auch nicht gewachsen und zu einem Leviathan mutiert.
Glücklicherweise hat es mein Spieler aber gut aufgenommen. Er war zwar nicht begeistert, aber er hat seinen Helden in einer Art und Weise gespielt, die mir klar machte, dass er sich mit dem Schicksal abfinden würde. Und das bedeutete für mich: Grünes Licht für weitere Mutationen. ;)

Also: Lass das dritte Zeichen sich stückchenweise entwickeln und beobachte die Reaktionen des Spielers. Wenn in ihm der Unmut wächst, kannst Du dann immer noch die Notbremse ziehen.

Gruß und so,
Sebastian

Morgul Administrator des Borbarad-Projekts

[ 30-09-03 | 12:45 | #3 ]

@Sebastian:
Danke, wirklich eine gute Idee.

Hat sonst mal irgendjemand eine Absprache getroffen?

Jörg

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ 30-09-03 | 14:11 | #4 ]

Ich habe das 3Z an eine Meisterperson gegeben, da der einzige in Frage kommende Spieler es unter Garantie nicht gewollt hätte. Bei einem Spielerhelden würde ich mit den Schuppen auch erst später anfangen und "coole" Elemente vorziehen, die immer noch unheimlich wirken: Fingernägel verhornen zu Klauen, Muskeln werden sehniger, die Augen ein wenig blasser oder kälter (vgl. Ripley 8 in Alien Resurrection), es gibt permanente KK-Boni, o.ä.. Auch mit intuitiv sich entwickelnden Rssah-Kenntnissen kann man arbeiten, den Spieler immer mal wieder darauf hinweisen, wie ein bestimmtes Ehr-Konzept auf Echsisch heißt und was es für N'Chriss'zhay bedeutete, o.ä. - Das sind eher positive Auswirkungen, aber der Spieler bekommt mit, wie sich sein Held verändert - wie Sebastian sagt, kann man dann entsprechend reagieren und mit Schuppenhaut, Horn- und Knochenkämmen oder Stacheln (am Rückgrad, an Unterarmen und Ellenbogen, Knien oder Knöcheln) nachziehen. Eine Komplettverwandlung in einen Leviathan (mit Schwanz, Krötenkopf, Größe und allem) ist dann nochmal eine harte Stufe höher, vielleicht muss man es soweit nicht kommen lassen.

Gerion Rodiak

[ | 30-09-03 | 14:56 | #5 ]

Also grundsätzlich entsprechen die Beschreibungen von Windfeder und Sebastian ziemlich genau meinen Vorstellungen vom 3. Zeichen. Ich werde meinem infragekommenden Spieler einfach aufs auge drücken, und wie Sebastian schon schreibt, beobachten wie er reagiert.

Einige der Boni des Zeichens werde ich von vornherein Permanent gelten lassen, andere Vorteile nur, wenn sich der Charakter den Kampf ins Gedächtnis ruft (Kampfrausch, zusätzliche KK und MU Boni, erhöhte MR...). Wieder andere, so wie die intuitiven Kenntnisse, die körperlichen Veränderungen, RS, usw. werde ich nach und nach einführen und zwar so dass Anfangs noch keine Veränderungen sichtbar/Spürbar sind (ausgenommen der permanenten Boni), und dann nach einem Kampfrausch auftreten oder sich verstärken.

So wird der Charakter wie beschrieben erst nach und nach zum Leviathan, und kann diese Verwandlung willentlich beeinflussen. Nutzt er den Kampfrausch nur in Not- und Ausnahmefällen wird er bei mir bis zu seinem Tod in RdE nur marginale Veränderungen erfahren, die ihn nicht allzusehr verändern, setzt er den Kaumpfrausch oft, gezielt und gerne ein, kann bis zum RdE schon so einiges mit ihm passieren.

Ich würde allerdings davon abstand nehmen den Char. endgültig in einen Leviathan zu verwandeln, da ich das für ein unangemessenes Ende für eine person wie den dritten Gezeichneten halte, der meines Erachtens einen Heldentod im Finale von RdE verdient hat...

Mögen die Zwölfe uns auf unserem Weg leiten,

Gerion

Sebastian Meyer Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 30-09-03 | 15:59 | #6 ]

Zitat:  Ich würde allerdings davon abstand nehmen den Char. endgültig in einen Leviathan zu verwandeln, da ich das für ein unangemessenes Ende für eine person wie den dritten Gezeichneten halte, der meines Erachtens einen Heldentod im Finale von RdE verdient hat...


In wiefern schließt diese Verwandlung denn einen Heldentod aus?
Mein dritter Gezeichneter war am Ende äußerlich nicht mehr von einem Leviathan zu unterscheiden (abgesehen davon, dass er weiterhin brav den rondrianischen Wappenrock in Übergröße trug) und stellte sich Borbarad in der Duellglobule zum finalen Kampf. Borbarad wird ja selbst in der Duellglobule in Gestalt eines Leviathans beschrieben.
Hätte mein Spieler die Szene nicht mißverstanden, hätte sich ein titanischer Kampf zwischen zwei Leviathanim entwickeln können, den ich durchaus reizvoll finde, auch für den Spieler. (Das Mißverständnis hatte übrigens nicht mit der Leviathansgestalt zu tun.) Und selbstverständlich ist auch er am Ende den Heldentod gestorben, nachdem er alles gegeben hatte, um Borbarad in den Rausch der Ewigkeit zu schleudern.

Gruß und so,
Sebastian

Morgul Administrator des Borbarad-Projekts

[ 01-10-03 | 14:23 | #7 ]

Ich glaub die Verwandlung schließt den Heldentod nicht aus, aber es kommt halt auf den einzelnen Spieler an, ob er die komplette Veränderung verkraftet und wie er darauf reagiert (wie du oben schon geschrieben hast, kann man ja antesten) und wenn er sich letztendlich als Monster und nicht mehr als Held fühlt, ist das für ihn irgendwie zwar Erlösung, aber kein Heldentod halt.
Letztendlich hast du schon die Erfahrung, aber hast du vor der Kampagne schon an die komplette Verwandlung gedacht oder erst, als sich dein Spieler damit abfand und nicht negativ reagierte?
Ich glaube, bevor man halt soweit ist, wirkt der Gedanke recht abschreckend.
Aber das ist ja auch konform mit deiner Beschreibung, da der Charakter sich umso stärker verwandelt, je öfter er seine Kräfte nutzt. Spieler die damit nicht zurecht kommen, werden es auch vermeiden häufig diesen Schritt zu machen. Ich werde da so ein wenig den Hulk-Effekt einbauen. Je mehr der Held dem Zeichen freien Lauf lässt, desto näher kommt er dem Hulk, bis dieser schließlich komplett die Kontrolle übernimmt. Dazu kann man das Ganze, bei zurückhaltenden Spielern mit Selbstbeherrschungsproben belegen (z.B. bei Verletzungen, Beleidigungen u.ä.), ob die Echse ausbricht.
Auf jeden Fall bringen mich eure Beiträge bei den Überlegungen weiter.
Danke!

Jörg

Lafadiel Lichtrufer

[ | 02-10-03 | 12:39 | #8 ]

Ich habe (fast) das gleiche Problem wie Morgul:
Der einzige Char, dem ich das 3. Zeichen in meiner Runde vermachen könnte, ist unglücklicherweise ein Golgarit (...)
Man stelle sich mal einen (geweihten) Leviatanim-Golgariten vor!

Ich weiß weder ein noch aus...

HIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIELFE

Hogun

[ 02-10-03 | 12:59 | #9 ]

Wieso? Das gleiche "Problem" hatte ich auch.
Das klappt schon, wird halt ein verdammt morbider Leviathan...

Sebastian Meyer Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 02-10-03 | 16:46 | #10 ]

Zitat:  Letztendlich hast du schon die Erfahrung, aber hast du vor der Kampagne schon an die komplette Verwandlung gedacht oder erst, als sich dein Spieler damit abfand und nicht negativ reagierte?


Ich habe mir ehrlich gesagt vor der Kampagne kaum Gedanken um die Zeichen gemacht. Die einzige Überlegung, die ich schon im Vorfeld anstellte, war, wer welches Zeichen bekommen sollte.
Wie ausgeprägt die Paranoia des ersten Zeichens dann tatsächlich wird und wie intensiv es kommunizierend mit dem Gezeichneten in Kontakt tritt, habe ich dann mit der Zeit spontan entschieden.
Genauso hatte ich ursprünglich auch nicht geplant, wie weit die Verwandlung des dritten Gezeichneten gehen würde. Auch das war eine Entscheidung, die sich eigentlich erst am Spieltisch entwickelt hat.

Das gilt allgemein für alle Zeichen. Bei einigen (zweites, fünftes und siebtes) bin ich kaum vom offiziellen Hintergrund abgewichen, bei anderen etwas mehr (erstes, viertes und sechstes) und bei einem habe ich es schließlich ganz ins Extrem getrieben (drittes). Letztendlich fingen aber alle Gezeichneten erst einmal genau nach Lehrbuch an und entwickelten sich erst im Laufe der Kampagne in unterschiedliche Richtungen.

Sebastian

Radul Aljett

[ | 02-10-03 | 22:03 | #11 ]

Welche Mentalen/Psychologischen Probleme hatten die Charkatere mit, bzw durch, ihren Zeichen?
Spez wie kam der 3 Gezeichnte mit dem Zeichen klar und wie kammen die Chars mit dem Altern in AoE, und ggf den Vränderungen in BB klar?

Hogun

[ 03-10-03 | 12:52 | #12 ]

Also unser 3.Gez. hatte eigentlich gar kein Problem. Mehr seine Freunde... seine Frau (auch ein Char in der Gruppe) kam z.B. überhaupt nicht mit so etwas wie "Paarungszeiten" klar ;-)
Für den 3.Gez war das mit ihm geschah ganz normal (wie oft bei Geisteskranken), aber seine Umwelt nahm die Veränderung wahr und reagierte meistens schockiert darauf.

Das Altern in AoE wurde von den Chars eigentlich gut weg gesteckt. Den Magier hat´s sogar gefreut... im Vordergrund stand nicht DASS man gealtert ist, sondern eher WARUM man gealtert ist. Und die Tatsache dass Borbels Geist wieder da ist, hat die Spieler genug beschäftigt.

Das Gift in BB war allerdings schon härter. PdG und BB sind (weil so kurz hintereinander) schon ziemlich hart. Zumal ich die Spieler aus PdG nur mit dem nackten Leben habe entkommen lassen. Und dann im nächsten Abenteuer gleich das Chaos-Gift... da wurden dann schon Magier / Peraine-Geweihte bemüht, um den Schaden einigermaßen zu beheben.

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