Das Borbarad-Projekt

Übersicht und Suche Abenteuerforum Kampagnenforum Allgemeines Forum

Betreff: Borbarads Ziele?

[  Seiten 1 2 3 4 5 |  Index ]

Borbarads Ziele?

[ 03-09-05 | 13:14 | #1 ]

Ich überlege nun die kampagne auch zu spielen, weiß aber noch cniht soviel darüber.

Einer der wichtigsten Fragen die ich mir stelle ist:

Warum macht Borbarad das alles? Was will er erreichen? Und wie will er das letztendlich erreichen?


Sarosis

Fenix von Riva

[ | 03-09-05 | 13:46 | #2 ]

Das ist so ziemlich die schwerste Frage, die man stellen kann. Ließ dir einfach mal im Band "Rückkehr der Finsternis" die Texte am Anfang durch. Da dürfte alles Grundlegende stehen.

Freude

[ 03-09-05 | 15:14 | #3 ]

also bei der frage würde ich mal auf www.hadmar.copm gehn und mir die motivation von borbi durchlesen !!

Freude

[ 03-09-05 | 15:19 | #4 ]

Oh ich sehe gerade, das Hadmar seine Homepage umgestellt hat und leider seine Texte über Radri und Borbarad entfernt hat. Zu Schade, denn deine o.g. Frage hätte da en detail beantwortet werden können. Vielleicht stellt er ja den Machern des Borbarad-Projektes seine Worte zur Verfügung. Zumindest die über Borbarad. Man könnte sie dann zum download anbieten. Was meint ihr?

Garfield

[ 03-09-05 | 16:16 | #5 ]

Ja echt schade, die wären genial.

Lindariel

[ 04-09-05 | 02:11 | #6 ]

Sehe ich genauso! Wäre super, wenn man die hier nachlesen könnte!

Sarosis

[ 04-09-05 | 17:54 | #7 ]

Fände ich auch:)

könnte sie mir den einer in eigenen Worten darstellen?

Sarosis

amanatius

[ | 04-09-05 | 20:27 | #8 ]

Soweit ich weiss, ist das neue MdD die erste offizielle Publikation, in der diese Frage tatsächlich mal beantwortet wird.

Mir fehlt gerade die Zeit, um es wiederzugeben - und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich's wirklich verstanden habe .... ;-)

Windfeder sollte sich da eigentlich am besten auskennen.

Gruß,

Amanatius

Adrian

[ 05-09-05 | 01:34 | #9 ]

Hier ist erst mal Hadmar von Wiesers Text, vielleicht kümmere ich mich bei Gelegenheit darum, selbst das aus MdD zusammen zu fassen ;)

Zitat:  Borbarads Eroberungen: Warum kam er nicht weiter?
Alle Fragen nach Borbarads Erfolg müssen sich über seine Ziele im Klaren sein: Er wollte nie das Mittelreich oder Aventurien erobern, sondern einige der bedeutendsten Nodices wie in GRENZENLOSE MACHT, Tobrien, Maraskan und nahe der Dämonenzitadelle. Dabei waren seine Hauptgegner seine "Großeltern" Phex und Hesinde (mit denen er eher verhandelte als kämpfte - Altaia abzufackeln war relativ friedfertig), diverse Alte und Hohe Drachen (namentlich Fuldigor - siehe LICHTVOGEL - und Menacor im Limbus), Giganten (siehe RAUSCH DER EWIGKEIT, Geflügeltes Geschoss) und Praios und Rondra (die als Hardliner beinahe halb Tobrien weggebrannt hätten, hätten die Verbündeten nicht gesiegt).
Eine frühe Offensive gegen das Mittelreich hätte - so Haffax als Ratgeber - nur zu einer Einigung und frühem "konventionellen" Krieg geführt - ehe Borbarad all die Sanktuarien besetzen, Artefakte (re)aktivieren und Dämonen beschwören konnte.
Vergleiche mit anderen Kriegen sind daher eher unangebracht: Orkensturm und Khomkrieg waren konventionelle Kriege, die von Kriegsherren geführt und von Krieger gefochten wurden. Borbarad hat völlig andere Perspektiven und Interessen. Und wie ich Pyriander Di'Ariarchos in einem Salamander erklären ließ, hat Borbarad vermutlich seine Ziele erreicht.
Er hat unter teilweise enormem Aufwand wichtige magische Kraftlinien und alte Orte der Macht erobert. Er hatte dabei gegen Geodenmagie und Lichtelfen, Feenglobulen und Echsenbannwerk zu kämpfen.
Seine enormen "Importe von Dämonen" waren als Anker für den Einfluss mehrerer Erzdämonen nötig - und zwar eben mehrerer, die gegeneinander konkurrieren, sodass B. sie bestmöglich nutzen konnte. Während all dieser Zeit hatte er ständig gegen Menacor zu kämpfen. Dazu kommen Konfrontationen mit Fuldigor (LICHTVOGEL), Hesinde (ALTAIA) und Phex (Eslamsbrück - neuer Stern).
Der Kampf, den wir vor allem im Aventurischen Boten schilderten, ist für Borbarad eine Nebenfront. Der Kampf, den die Helden im Finale von RAUSCH DER EWIGKEIT erleben, ist nur der Fuß eines säulenartigen Konfliktes, die durch alle Sphären bis in die Niederhöllen reicht - und Borbarad kämpft ihn auf allen Ebenen gleichzeitig.
Hätte Borbarad das Interesse gehabt, hätte er selbstverständlich das Mittelreich ausradieren können. Aber diese Frage ist ebenso illusorisch wie die Frage, warum das Mittelreich nicht endlich Donnerbach wiedererobert oder die letzten hundert Trolle erlegt.

Die Trollschamanen
Die seltsamen magiebegabten Schrate haben offensichtlich eingeschlagen; zu ihnen gibt es bislang nur begeisterte Stimmen. (Diese Kreaturen sind eine Andeutung davon, was ich unter fantastischen Wesen verstehe und beim DSA kaum verwirklichen kann; und Tom Finn teilt da meine Vorliebe völlig.) Der alte Krallerwatsch gehört ja inzwischen zu den Helden der Elementaren Gewalten und wird wohl noch länger nach dem ausgewanderten Stamm der Trallerop suchen. Sein Ziehsohn Krallulatsch wird in Thomas Finn's erstem DSA-Roman DAS GREIFENOPFER eine Rolle spielen, ebenso möglicherweise der schurkische Knopphold.

Was hat Borbarad in der Dritten Dämonenschlacht wirklich vor?
Was die Sterblichen für die Schlacht gegen Borbarad halten, stellt sich für den Dämonenmeister als vielschichtiger Konflikt und als zumindest drei unterscheidbare Schlachten dar: die militärische, die magische und die göttlich-niederhöllische.
1. Militärisch: Die Schlacht ist ein klassischer Showdown - volkstümlich gesagt: "Ich will sehen, Hosen herunter!" Beide Seiten haben seit Jahren Artefakte und Entitäten gesammelt und wissen, dass dieser karmatische Kausalknoten die Entscheidung verlangt und unvermeidlich macht. Wer hier mehr aufbietet, hat recht. Also keine strategischen Ziele, sondern dramaturgische. (Selbst Leomar und andere Heerführer begreifen das vielleicht nicht, fühlen es aber, und unterstützen deswegen nicht nur rein taktische Maßnahmen, sondern auch moralstärkende und rein heroische Aktionen. Ein wirklich guter Heerführer muss in Aventurien wissen, dass man bisweilen "sinnlose" Dinge tun muß, weil sie Rondras Segen herbeirufen können.)
2. Magisch: Was Borbarad mit dem Heptagramm bezweckt, wird selbst den größten Magietheoretikern nicht klar, nicht einmal seinen Heptarchen. Das Tridekagramm zeigt, dass der Anspruch über die zwölf Höllen hinausreicht. Eines ist sicher: Da Borbarad (zumindest in seinem Selbstbild) letztlich kein Diener der Niederhöllen ist, soll die Beschwörung langfristig nicht Dämonenmacht und Chaos steigern, sondern bändigen! Es ist vorstellbar, daß Borbarad - in Vorbereitung für den Fall seines Sieges in der Schlacht - eine gewaltige Dunkle Pforte schlagen will, die alle anderen "Limbus-Autobahnen" veröden soll. Was durch die ultimate Dunkle Pforte - die zugleich auch noch als Siegesmal und als Bann gegen die besiegten Lande der Verbündeten dienen soll - in die Dritte Sphäre eindringt, wäre sofort der Dämonenkrone unterworfen. Eine herbe Enttäuschung für alle Paktierer und Beschwörer in seinem Gefolge: der Dämonenmeister hat absolutes Monopol darüber, was wann wo gerufen wird ...
(Wie diese gezielte Wunde in der Schöpfung wiederum den Plänen des Namenlosen und den Plänen Amazeroths genützt hätte - beide haben Borbarad ja massiv manipuliert - ist eine andere Frage.)
3. Göttlich-niederhöllisch: Borbarads Horde wie auch seine Beschwörung sind nur Schatten des viel größeren Konfliktes, den der Halbgott Borbarad in den höheren Sphären gegen die Götter, Alveraniare, Himmelswölfe, Hohen und Alten Drachen ficht. So werden unter anderem die vielen gerufenen Entitäten im Limbus von Menacor und anderen Verteidigern gestellt, weswegen sie ohne Borbarads Unterstützung so ungewöhnlich schnell verschwinden. Sozusagen: Auch wenn es auf Dere macherorts besonders düster aussieht, sieht es im Limbus mancherorts besonders hell aus - weil die Gegenseite ebenso aktiv war.

Was tut Borbarad am Ende aller Zeiten?
Er genießt den Rausch der Ewigkeit. Jedem steht hier frei, seine psycho-analytischen Theorien (B. wollte nur Liebe; RdE gibt ihm, was er braucht, womit er ruhig gestellt ist) oder erotischen Fantasien (schwarz und rot, Rahjakuß und Satinavspeitsche) realisiert zu sehen ...
Eine Rückkehr Borbarads schließen wir offiziell aus. Borbarad in seiner Globule zu besuchen, ist ein Abenteuer der Fuldigor-Klasse.



Quelle: http://www.hadmar.com (irgendwann vor dem 01.09.2005)

Rahjad

[ | 26-09-05 | 15:19 | #10 ]

Ich schließe meine Frage mal hier an, da sie lose an die "Was will Borbarad"-Frage anknüpft.

Zunächst muss ich allerdings gestehen, dass mir die Ausführungen von Hadmar von Wieser nur teilweise gefallen. Sicher, als Autor von RdE hat er wahrscheinlich mehr als alle anderen das Recht, sich über diese Fragen auszulassen. Aber ich stelle mir nur die Frage, zu welchen Teilen das Statement Hadmars eigene, personliche Meinung ist und was wirklich schlussendlich "Aventursiche Geschichte und Hintergrund" ist (als von der gesamten Redaktion abgesegneter Generalplan sozusagen). Alles was ich anregen möchte ist also, dass man Hadmar von Wiesers Kommentar als eine von mehreren unterschiedlichen Meinungen zu diesem Thema auffassen sollte.
Zum Glück besteht aber auch bei Hadmar von Wiesers Text noch genug Spielraum zum diskutieren und knobeln, was denn nun die "endgültige Wahrheit" ist.
Jetzt dürfen mich die Hadmar-Fans hauen! ;)

Nun noch meine Überlegungen zu Borbarads Intention, bzw. zur Geschichte der Invasion.
Im Laufe der Kampagne wurden die alten Reinkarnationen Borbarads und Rohals offenbart. An der jüngsten (und wohl endgültig letzten) Reinkarnation ist jedoch einiges anders.
Mir entzieht sich die Kenntnis, wie die Konfrontationen der beiden Zwillinge in der Vergangenheit ausgingen, jedoch kann man davon ausgehen, dass sich die Beiden auch früher gegenseitig auslöschten.
Was treibt Rohal dazu, Borbarad im Krieg der Magier in den Limbus zu verbannen? Wird er geblendet von der Vorstellung, den ewigen Kreislauf des Bruderzwists zu durchbrechen?
Borbarad kehrt zurück, konnte Rohal das nicht vorhersehen? Im Grunde genommen ist die aktuelle Invasion um die 7 Gezeichneten also noch dieselbe Inkarnation der Zwilling wie vor 400 Jahren, denn es wird mWn von keinen Gezeichneten im Magierkrieg berichtet. Außerdem sind die anderen Inkarnationen der Zwillinge viel länger her.
Und was veranlasst nun die Götter, in der 3. Dämonenschlacht den Zwillingszwist für immer zu beenden? In alten Reinkarnationen geschah dieses anscheinend nicht, was ist also dieses Mal anders?
Dass die Götter ziemlich direkt eingegriffen haben, sollte klar sein, denn das Kind ist ja nichts anderes als ein Halbgott, wahrscheinlich nur zu diesem einen Zweck von Rahja geboren.
Aus irgendeinem Grund ist also die jetzige Inkarnation Borbarads gefährlicher für die Schöpfung als die alten. Vielleicht hängt das mit der seelischen Zerrüttung Borbarads im Limbus zusammen. Dann wäre es also indirekt sogar Rohals Schuld.
An den zahlreichen Dämonenpakten kann es eigentlich nicht liegen, denn Borbarad hat die Dämonenkrone schon früher getragen.

Ich weiß natürlich, dass Vieles auch rein dramaturgische Gründe hat und die gesamte Geschichte von vielen Autoren geschrieben wurde, die allesamt unterschiedliche Vorstellungen haben und es am Anfang der Kampagne keine "Leitlinie" gab, wie sich die Geschichte entwickelt. Dennoch kann man sicherlich überlegen, welche aventurisch-kosmologischen Antworten es für diese Fragen gibt.

Grüße!
Rahjad

floh

[ 26-09-05 | 16:30 | #11 ]

Also das Kind Rahja geht eigentlich mehr auf die Kappe von Satinav, er weis als einziger was passieren wird, nicht mal die Götter können alles vorhersagen.

Rohlas Bann, sollte eigentlich endgültig sein:
Erstens ist der Wortlaut so gut wie vergessen da keiner die Schlacht überlebt der davon berichten hätte können, sonst wäre auch in Aventurien bekannt das es sich bei Rohal und Borbarad um Halbgötter handelt.
Zweitens konnte keiner damit rechnen das die Borbaradianer weiter im kleinen Kreis an die Rückkehr ihres Meisters arbeiten.
Und man darf nicht vergessen, ausser Satinav kennt keiner die Zukunt, Borbarad kannte sie nicht, Rohal genauswenig wie Praios und die anderen 12.


floh

Ariachos

[ 26-09-05 | 18:48 | #12 ]

Rohals Bann sollte mMn gerade nicht "ewig" andauern. Rohal ist der Meinung, daß die Sterblichen vom Einfluß der Nanduszwillinge befreit werden müssen (Borbarad zwar auch, aber der will vorher noch die Sphären in seinem Sinne und wie er meint zum Besten der Sterblichen umgestalten, Rohal läßt den Sterblichen die Wahl). Um diesen Einfluß zu beenden, muß Rohal jedoch ausgelöscht werden, um damit auch Borbarad auszulöschen. In ihren Inkarnationen als Sterbliche hatten die Zwillinge zwar das Bewußtsein von Alveraniaren, aber nicht die Macht von diesen. Rohal verbannte Borbarad also in den Limbus, damit dieser dort genug Macht sammeln konnte, um Rohal endgültig zu "vernichten" und damit sein eigenes Ende herbeizuführen.

Monk

[ 27-09-05 | 01:38 | #13 ]

... Ich glaube nicht, dass Rohal Borbarad verbannt hat um selbst gebannt zu werden. Ich denke, dass er viel eher gewusst hat, dass die Zwillinge wiederkehren werden, wenn sie sich auslöschen. Deshalb wählte er Verbannung und nicht Tod.
@ Rahjad
In den 7G geht es doch um das Ende eines alten Zeitalters und die Gestaltung des Neuen. Ich denke, die Götter wussten, dass Borbarad das Zeitalter in seinem Sinne prägen würde, deshalb haben sie auch "direkt" eingegriffen. Was mich allerdings interessiert ist, warum die Götter manchmal eingreifen und manchmal nicht (sie hätten ja auch einfach Liscom töten können). Man kann zwar 0815 "Die Wege der 12e sind unergründlich" argumentieren, aber das hat mWn doch irgendetwas mit dem Mysterium von Kha zu tun... Vielleicht haben wir ja einen Theologen in der Runde???
Monk

Ariachos

[ 27-09-05 | 07:23 | #14 ]

Mit "auslöschen" meinte ich nicht "Vernichtung der sterblichen Körper" sondern "Tötung des sterblichen Körpers und Trennung der Verbindung zur 3. Sphäre, die die Reinkarnationen möglich macht". Und genau das war es ja, was B. in RV gemacht hat.

Voltan/Mancilla

[ | 11-10-05 | 10:08 | #15 ]

Ich habe da vor einiger Zeit einen eigenen Text für meine Runde entworfen. Vielleicht hilft der ja weiter:

Was wollte Borbarad wirklich?
Viele fragen sich, was Borbarad tatsächlich erreichen wollte. War es wirklich „nur“ die Herrschaft über Aventurien, oder steckte da etwas mehr dahinter?
Selbst die Redaktion hat diese Frage niemals beantwortet. Deshalb kursieren recht viele Varianten und Vermutungen darüber im Netz.
Nun was spräche für die Herrschaft über Aventurien? Borbarad war nicht nur ein mächtiger Magier, sondern auch ein Halbgott. Doch der Zugang nach Alveran, der Heimstatt der Götter, blieb ihm verwehrt. Vielleicht sah er Aventurien als Ersatz, oder als „Trostpreis“ an. Wenn er schon nicht nach Alveran kam, dann sollte er wenigstens die mächtigste Person Deres werden. Sozusagen als Verbindungsglied zwischen den Göttern und den Sterblichen.
Vielleicht hoffte er auch, durch die Eroberung Aventuriens einen Platz in Alveran zu erhalten. Dagegen spricht aber, dass er sich dabei massiv der Dienste von Dämonen bediente. Auch B. muss gewußt haben, dass die Götter dies niemals tolerieren würden und er sich damit erst recht einen Platz in Alveran verscherzen würde.
Wahrscheinlich müssen wir doch noch etwas weiter in die Vergangenheit. Wie man weiß, haben B. genauso wie Rohal seit Jahrtausenden in verschiedensten Gestalten auf Aventurien gelebt. Mal waren sie Trolle, mal Echsen. Und sie werden sicher noch viele andere Rassen erlebt haben. Ihr Schicksal war es jedesmal gegeneinander zu kämpfen und sich dabei gegenseitig zu vernichten. Nur um Generationen später in anderer Gestalt wiedergeboren zu werden. Es war also ein ewiger Kampf zwischen „Gut“ und „Böse“.
In menschlicher Gestalt wurden sie erst vor über 450 Jahren geboren. Da erst erhielten sie die Namen Borbarad und Rohal, die wir ja heute als selbstverständlich ansehen. Wie bei allen anderen Leben zuvor, wussten sie nichts von ihrer wahren Natur. Sie hielten sich für zwar recht mächtige, jedoch ansonsten gewöhnliche Menschen. Vielleicht ahnten sie in ihrem innersten, dass sie doch nicht ganz so gewöhnlich waren und spürten evtl. sogar eine Verbindung zum Halbgott Nandus (ihrem Vater) und Hesinde (ihrer Großmutter, wenn man so will). Doch sie müssen dies eher als eine Art Segen oder „Auserwähltsein“ empfunden haben. Das sie wahrhafte Halbgötter sind, dürften sie zu diesem Zeitpunkt nicht mal geahnt haben. Dafür sprechen die Bücher und Schriften, die die beiden hinterlassen haben. Keiner, nicht einmal B. der ja recht extrovertiert war, hat jemals auch nur eine Vermutung in diese Richtung niedergeschrieben.
Auch diesmal gipfelte das ganze in einem finalen Kampf zwischen den beiden Brüdern. Doch diesmal geschah etwas anderes als sonst. Die beiden vernichteten sich nicht gegenseitig, sondern vielmehr strickte Rohal einen Bann, der B. für ein Äon in den Limbus bannen sollte. Da Rohal gemerkt hatte, dass die beiden Brüder ein tiefes Band miteinander verbindet, wußte er, dass er sich auch selbst in den Limbus bannen musste. Sonst hätte B. immer einen Weg aus dem Limbus gefunden. Sie mussten also beide diesen Weg gehen. Und zum ersten mal in der Geschichte, vernichteten sich die Brüder nicht selbst, sondern fanden einen Weg den Konflikt ohne den Tod zu beenden (vorerst jedenfalls).
Wie man weiß, ist der Limbus eine lebensfeindliche Umgebung. Jedoch ist der Limbus geradezu mit Magie durchsetzt. Und auch mit göttlicher Macht. Die Brüder wurden natürlich nicht mit ihren Körpern in den Limbus gezogen (nicht umsonst brauchte Borbarad nach seiner Rückkehr einen neuen Körper, den ihm Pardona ja brachte), sondern nur ihre Seele blieb dort gefangen. Was geschieht, wenn eine Seele mehr als 400 Jahre in einer hoch magischen und mit göttlicher Macht durchsetzten Sphäre gefangen ist? Sie könnte wahnsinnig werden. Aber das würde wahrscheinlich mit einem normalen Menschen geschehen, nicht mit einem Halbgott. Ich glaube, dass in dieser langen Zeit alle Dämme gebrochen wurden. Die beiden Brüder wurden sich im Limbus zum ersten mal ihrer Göttlichkeit bewußt. Und damit brach die gesamte Erinnerung über 10.000 Jahre sinnlosen Kampf und all ihrer Inkarnationen förmlich über sie herein. Und jeder machte sich seine eigenen Gedanken darüber. Während Rohal die Welt so annimmt wie sie ist und auch den Wunsch der Götter annimmt, wollte Borbarad nicht wieder in diesen Kreislauf zurückkehren. Er wußte, dass er sobald er den Limbus verlassen hatte, wieder auf seinen Bruder stoßen würde. Es würde wieder zum Kampf kommen und einer von beiden würde sterben, nur damit der andere ihm kurze Zeit später nachfolgt. Dann würden alle Erinnerungen, die ihnen im Limbus bewußt geworden waren, wieder vergehen und sie würden irgendwann in anderer Gestalt wiedergeboren damit sich das ganze wiederholt. So wie in den letzten 10.000 Jahren.
Doch während Rohal dies als Schicksal der ihnen von den Göttern gegeben worden war annahm, wollte Borbarad dieses Schicksal nicht mehr annehmen. Er suchte nach einem Weg, die Götter dazu zu bewegen, ihn nach Alveran zu holen. Er wollte an der Seite der Götter sein. Und nicht mehr hier im „Vorhof der Hölle“. Bei den sterblichen Maden.
Doch wie erpresst man Götter? In dem man ihr liebstes bedroht. DIE SCHÖPFUNG !
Borbarad musste sich erstmal unempfindlich gegen die Macht der Götter machen. Dazu benutzte er die Dämonenkrone und die sieben Pakte, die er damit einging. Von nun an, wurde er von 7 Erzdämonen beschützt, die alle auf seine (immerhin Halbgöttliche) Seele gierten. Er war damit vor dem direkten Zugriff der Götter geschützt. Aber auch die Dämonen konnten sich noch nicht seiner Seele annehmen. Solange er die Krone hatte und auf die Kreise der Verdammnis achtete, war er sicher.
Der Krieg, den er in Aventurien entfachte, diente von Anfang an nur einem Ziel: Er wollte wichtige magische Punkte kontrollieren, mit denen er Zugang zum Limbus erhielt. Als schöner „Nebeneffekt“ wurden hunderte von Dämonen auf Aventurien losgelassen. Sie verwüsteten das Land und zeigten allen (insbesondere den Göttern) seine Entschlossenheit. Ganze Landstriche wurden dämonisiert. Ein Schock für die Götter?!
Wie wir wissen, öffnete er mehrere Pforten des Grauens. Diese Pforten schwächten den schützenden Limbus und öffneten Tore zur siebten Sphäre, also zu den Dämonen. Scheinbar konnten sie nur an bestimmten Orten geöffnet werden. Orte die zuvor meist erobert werden mussten.
Außerdem kontrollierte er die Dämonenzitadelle und konnte hiermit ebenso Verbindungen zur Siebten Sphäre herstellen. Das alles gipfelte schließlich in der Schlacht an der Ogermauer. Warum war ihm diese Schlacht so wichtig? Auch hier liegen die Antworten lange Jahrhunderte zurück. An diesem Ort wurden in der Vergangenheit viele Schlachten geschlagen. Die Mauer steht schließlich nicht umsonst dort. Diese Schlachten waren z.T. auch magisch und sogar dämonisch. Der nähere Limbus hat in dieser Umgebung sehr gelitten und war entsprechend labil. Hinzu kommt, dass eine mächtige Kraftlinie diesen Ort kreuzt. Von dieser Linie glaubt man, dass sie in direkter Verbindung zum Limbus steht. Dass sie also vom Limbus genährt wird oder ihn nährt.
B. musste sich beeilen, da er nur wenige Monde zuvor seinen Bruder Rohal im Kampf getötet hatte. Also ahnte er, dass sein Ende bald folgen musste. Hier jedoch würde er den Göttern die Daumenschrauben völlig zudrehen.
Wenn ihm sein Ritual gelungen wäre, hätte er evtl. die alleinige Kontrolle über den Limbus gehabt. Er hätte also allein entschieden ob und wieviele Dämonen auf die 3. Sphäre gelangen. Vielleicht hätte das Ritual aber auch den Limbus komplett geöffnet und damit den Weg für Milliarden Dämonen freigegeben. Dies hätte so oder so, das Ende der 3.Sphäre und damit zwangsläufig das Ende der Schöpfung zur Folge gehabt.
Während Borbarad also den Kampf auf Aventurien focht, befand sich wohl ein Teil von ihm vor Alveran und verhandelte mit den Göttern (als Halbgott dürfte dies möglich sein). Sein Angebot war klar. Entweder lasst ihr mich in Alveran ein und respektiert mich als Halbgott (gebt mir evtl. sogar noch einen Herrschaftsbereich), oder aber ich lasse die Dämonenhorden los und sie vernichten alles Leben auf Dere und selbst Sumu.
Wie wir wissen, haben sich die Götter auf keinen Handel eingelassen und ihn stattdessen von den „sterblichen Maden“ bezwingen lassen (natürlich nicht ganz ohne göttliche Hilfe in Form von Siebenstreich). Doch in ihrer Güte schenkten sie Borbarad doch noch etwas. Zwar ließen sie ihn nicht nach Alveran, aber sie erschufen mit Hilfe des Kindes (einer der Gezeichneten) eine eigene Sphäre für ihn. Diese Sphäre sollte sein Platz für die Ewigkeit sein. Für ihn erschaffen. Frei von allem Pein. Und mit ihm an der Spitze. Sein eigenes Reich also. Und vor allem war hier seine Seele geschützt vor dem Zugriff der Dämonen, die auf die Einlösung der Pakte hofften. Aber niemals wieder sollte er nach Dere oder gar Alveran gelangen.

Eine Frage bleibt hier noch: Was geschah mit Rohal ? Sein menschlicher Körper wurde zwar vernichtet, seine Seele jedoch nicht. Wiedergeboren wird er wahrscheinlich nicht, denn B. wird es ja auch nicht mehr. Ist er also nach Alveran aufgefahren, oder bekam er auch eine eigene Sphäre von den Göttern? Ist er am Ende sogar mit seinem Bruder Borbarad endlich friedlich vereint und teilt sich mit ihm den Rausch der Ewigkeit? Diese Frage werden wir wohl nie ergründen können.

[  Seiten 1 2 3 4 5Index ]

Antwort schreiben

Wenn dies dein erster Beitrag ist, lies bitte die Forums-FAQ! [ link ]

Name

E-Mail

URL

Text

Anti-Spam

(Anti-Spam Massnahme: Bitte oben die ersten 4 Buchstaben des Alphabets eingeben!)

fett = [b] ... [/b]
kursiv = [i]... [/i]
Hyperlink = [url=http://www.xyz.de] ... [/url]
Meisterinformationen = [MI] ... [/MI]
quote-Umgebung = [quote] ... [/quote]