Das Borbarad-Projekt

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Betreff: (Anti-)Borbaradianische Theologie

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Himmelswölfchen

[ | 28-08-03 | 02:10 | #16 ]

@Sebastian: Ja, ich habe merh oder weniger beide Möglichkeiten besprochen, deswegen ist meine Argumentation des letzten Absatzes absichtlich gegen Halbgöttlichkeit von Borbarad gerichtet.

Das Hesinde und Amazeroth eine Person sind ist mir als Philosophie allerdings nicht logisch. Die Zwölfe sind ja nun einzelne Tränen, und diesen Aspekt nehme ich dann doch wörtlich. Sollte Hesinde also zwiegespalten sein, so träfe dies auch auf alle anderen zu. Das würde für mich bedeuten, dass die Erzdämonen ebenfalls immer dann auf Dere sein müssten wenn ein Gott dort ist.

Zu Borbarads Status nochmal: Wenn es nun so ist, dass die Götter wirklich persönlich nur dann auftreten wenn sich jemand etwas anmaßt was absolut nicht zu seinem "Fachgebiet" gehört, dann ist Borbarad ein Halbgott. Denn Hela-Horas war keiner, allerdings sind sie da anmaschiert. Beim Namenlosen liegt die Sache anders, weil es da den Bewohnern Deres einfach gar nicht möglich war sich zu wehren.

Zudem streite ich den Zwölfen das Allwissen ab. Allwissend ist in meinen Augen lediglich ein einziges göttliches Lebewesen, und das wäre Fuldigor...

Sebastian Meyer Administrator des Borbarad-Projekts

[ | url | 28-08-03 | 02:46 | #17 ]

Moin!

Hm, der "Zwölfe = Tränen"-Aspekt gefällt mir nicht. War es nicht vielmehr so, dass einst die Kinder LOS' (also die "Götter", seine Tränen) gegen die Kinder SUMUs (die Giganten) um den Einzug in Alveran kämpften? Und war es nicht so, dass man sich hinterher darauf einigte, dass aus beiden Parteien Vertreter in die fünfte Sphäre dürfen?
Demnach wären garnicht alle zwölf Götter LOS' Tränen entsprungen. Ingerimm beispielsweise ist ein Gigant, genauso wie afaik Travia und Peraine (vielleicht auch noch andere, so gut kenne ich mich da nicht aus).
Dennoch bin ich der Meinung, dass die Götter das reine "Gute" verkörpern und die Erzdämonen keine dunklen Aspekte von ihnen sind.

Meiner Meinung nach existieren ohnehin keine Erzdämonen, niederhöllische Domänen, Shruufs, Zantim oder Hektabeli. Ich glaube, die siebte Sphäre ist nichts weiter als "chaotische Energie" oder "chaotische Essenz". Und das Wesen des Chaos ist es nunmal, dass es sich nicht in Kategorien einteilen läßt, denn dann wäre es ja geordnet und nicht mehr chaotisch. Demnach tut ein Beschwörer nichts anderes, als sich dieser "chaotischen Essenz" bedienen, der er dann eine Form nach seiner Vorstellung gibt. Lediglich die Tatsache, dass die Gildenmagie zwecks einfacherer wissenschaftlicher Betrachtung eine Einteilung in 12 erzdämonische Domänen und diverse niedere Dämonenklassen vornimmt, hat zur Folge, dass sich beschworene Dämonen häufig ähneln. Schlichtweg deshalb, weil sich nun einmal die Vorstellungen der Beschwörer (die ja für die Gestalt maßgeblich sind) ähneln. Vielleicht haben sie diesselben Bücher gelesen, die gleichen Zeichnungen gesehen oder beim selben Lehrmeister die Invocationen gelernt.
Ein Pakt mit einem Erzdämon wäre dann nichts weiter, als sein eigenes Sikaryan mit dieser "chaotischen Essenz" zu "verschmutzen". Vordergründig bringt das Vorteile, auch wenn es nicht gänzlich berechenbar ist (Chaos eben), so dass häßliche oder unpraktische Dämonenmale entstehen. Je mehr von dieser "chaotischen Essenz" man mit seinem Sikaryan vermengt (umgangssprachlich also: je höher der Kreis der Verdammnis ist), desto chaotischer werden die Strukturen des Sikaryan, bis sie derart chaotisch sind, dass sie sich von der Ordnung des Nayrakis trennen. -> Der Körper stirbt (Sikaryan kaputt) und die Seele schwirrt irgendwo hin (Nayrakis freigesetzt). Ob dieses "Irgendwo hin" jetzt eine Seelenmühle, Borons Hallen oder was weiß ich was ist, darüber kann man sicher streiten. :)
So, das war ein kleiner Exkurs von Prof. Sebastian zum Thema "Siebtsphärische Chaostheorie und Nutzung der chaotischen Essenz zur Invocation eines Gedankenkonstrukts (sprich: Dämon)".

Allwissend sind die Zwölfe sicher nicht, allerdings sind sie mit Sicherheit prophetischer veranlagt, als die meisten Sterblichen. Man denke nur an die unzähligen göttlichen Orakel (Boron in Punin, Hesinde in Altaia, Praios auf Hylailos, etc.), die sich eigentlich so gut wie nie irren. Auch Fuldigor würde ich keine Allwissenheit zusprechen. Er ist meiner Meinung nach nur so etwas wie der "Chefprophet Alverans", eben einfach der begabteste von allen. :)
Allwissend ist einzig LOS (und nach maraskanischem Glauben wohl noch Rur und Gror).

Sebastian

Windfeder Administrator des Borbarad-Projekts

[ 28-08-03 | 14:39 | #18 ]

Hallo zusammen!

Vielen Dank an Michael für die vielen nützlichen Zitate! Und deine Schlussfolgerung finde ich exzellent: Es dürften die Gezeichneten bzw. die Rückkehrer aus KdM gewesen sein, die Vermutungen erhärten können, dass Rohal (von der NAN-Kirche sowieso als Heiliger oder Alveraniar verehrt) Borbarads Bruder ist - dem dann ein entsprechender Status gebührt. Das vorletzte Zitat hört sich an, wie ein offizieller Ausweg aus dem Dilemma, das sich aus Borbarads Erhöhung ergibt. Aber gerade die philosophische, freigeistige Haltung der NAN-Kirche ermöglicht diesen Ausweg, der dann durch das Damnatus! sozusagen revidiert wird.

Was Halbgöttlichkeit angeht: Welchen Status hat denn Iloinen Schwanentochter - ist das keine Halbgöttin im drittsphärischen Sinne? (Viertelgötter gibt's nun mal nicht, sie ist die Tochter Ifirns, also eine Halbgöttin, aber keine pKsE). Den Unterschied zu einem Alveraniar finde ich da auch eher akademisch - allein vom Begriff wäre ein "Alveraniar" ein in der 5. Sphäre ansässiges Wesen, was Borbarad sicher nicht ist, was zu sein er aber als sein gutes Recht beansprucht. Ich würde die Selbstbezeichnung als "Alveraniar des Verbotenen Wissens" nicht zu wörtlich nehmen - vielleicht spricht daraus wirklich nur Bs Überzeugung, dass er ein Gott mit vollen Befugnissen sein sollte und das Verbotene Wissen ist seine philosophische Überzeugung, dass er Göttlichkeit von sich aus auch erreichen kann: verboten deshalb, weil's nunmal den Dogmen wiederspricht, die die 12e selbst an ihre Kirchen weitergeben...

off on a tangent perhaps... Windfeder :)

Michael Administrator des Borbarad-Projekts

[ 09-09-03 | 21:42 | #19 ]

Wenn es um die Göttlichkeit von Abkömmlingen der fünften Sphäre geht, würde ich mich an Pardona halten: Wer seine eigene Göttlichkeit erkennt, der ist ein göttliches Wesen. Halbgötter sind mMn sich ihrer Göttlichkeit immer bewusst, aber dann hört's auf. Ab dann kann der Achtelgott mächtiger werden als der Viertelgott.

Iloinen ist noch relativ jung, aber wenn sie älter und weiser wird, kann sie auch fast so mächtig wie ein Halbgott werden.

Rahjad

[ | url | 17-10-06 | 15:57 | #20 ]

Ich buddel diesen Thread mal wieder aus aktuellem Anlass aus, da meine Gruppe nun nach den Globulen in BB vermutet, dass Borbarad und Rohal irgendwie zusammen gehören und in mehreren Zeitaltern auf Dere wandelten.
Nun werden sie in Punin Erkundigungen einholen und ich werde sie auf einen reisenden oder ansässigen Nandusgeweihten treffen lassen (zumindest einen Schrein gibt es in Punin, und auch die geballte Bildung und Kultur in Punin spricht - selbst bei insgesamt nur 100 Geweihten - eher für als gegen einen Nandusjünger vor Ort.

Wie würdet ihr die Einstellung der Nanduskirche zu Borbarad handhaben? Klar ist wohl, dass in einer so offenen Kirche sehr verschiedene Meinungen konkurrieren, zumal ein verbindlicher Glaubenskanon fehlt, aber:
Wird nur Rohal als Heiliger verehrt und wird man daher von der durch die Helden entdeckten Verwandschaft mit Borbarad überrascht, so dass man sich mit dem Damnatus in RV sozusagen aus der Affäre bringt, Borbarad auch anbeten zu müssen?
Oder ist auch Borbarad als "Alveraniar des verbotenen Wissens" in der Nanduskirche als Heiliger bereits bekannt und wird er vielleicht sogar als Gegenprinzip von Rohal aufgefasst und angebetet?

Auf jeden Fall werde ich schon mal versuchen, den Nanduspriester nicht als wandlendes Lexikon darzustellen, sondern er wird einige rätselhaften Vermutungen und Andeutungen äußern, so dass sich die Helden selbst auf den Weg der Erkenntnis begeben müssen (ich kaue ihnen sowieso schon viel zu viel mundgerecht vor! ;).

Grüße!
Rahjad

Beitrag editiert am 17-10-2006 um 16:1 Uhr.

Rahjad

[ | url | 17-10-06 | 16:08 | #21 ]

Nachtrag: jetzt habe ich grade noch diesen Thread dazu gefunden,was mich bestärkt, die erste These von mir anzunehmen. Vielleicht bringen einige Nandusgeweihte Borbarad mit Rohal in Verbindung, aber sie werden das gewiss nicht laut äußern, geschweigedenn wird das "offizielle Kirchendogmatik" sein. Aber, wo kommt dann dieser ominöse Titel Borbarads (Alveraniar des verbotenen Wissens) her, wenn nicht von der Nanduskirche? Ab wann wird er überhaupt verwendet und von wem?

Feyamius

[ | url | 17-10-06 | 16:41 | #22 ]

Im GKM, S. 92 ganz links oben steht deutlich, dass Rohal und Borbarad als Nandus-Alveraniare gelten. Diesen beiden wird auch etwas früher im Text der elfte Weihegrad zugeschrieben, wobei es nur derer zwölf gibt und kein Sterblicher über neun kommen soll.
Laut S.90 wird Rohal als Alveraniar des verborgenen Wissens verehrt, Borbarad kommt dann erst auf höheren Weihegraden als Alveraniar des verbotenen Wissens dabei.

Es muss also nicht sein, dass der Nandusgeweihte, der die Helden trifft, von der Anbetung Borbarads durch die (höhere) Nanduskirche weiß.
"Offizielle Kirchendogmatik" ist es also beileibe nicht, nein.

Beitrag editiert am 17-10-2006 um 16:41 Uhr.

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